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Papst Franziskus spricht über Neid und Eitelkeit, „zwei tödliche Laster“

Papst Franziskus

Papst Franziskus hat bei der Generalaudienz am Mittwoch über „zwei tödliche Laster“ gesprochen, nämlich Neid und Eitelkeit. Damit setzte er seine Reihe über die Tugenden und die Laster fort.

Bei der Bibellektüre erscheine Neid „als eines der ältesten Laster“, erläuterte der Pontifex mit Blick auf die Geschichte von Kain und Abel.

„Das Gesicht des Neiders ist immer traurig“, führte der Papst aus. „Er schaut immer nach unten, er scheint ständig den Boden zu untersuchen; aber in Wirklichkeit sieht er nichts, denn sein Geist ist in Gedanken voller Bosheit verstrickt. Der Neid führt, wenn er nicht unterdrückt wird, zum Hass auf den anderen.“

„Wir würden Gott gern unsere eigene egoistische Logik aufzwingen; die Logik Gottes ist jedoch die Liebe“, betonte Papst Franziskus. „Die guten Dinge, die er uns gibt, sind dazu bestimmt, geteilt zu werden. Deshalb ermahnt der heilige Paulus die Christen: ‚Liebt einander mit brüderlicher Zuneigung; übertrefft einander in der Ehre‘ (Röm 12,10). Das ist das Heilmittel gegen den Neid!“

Sodann sprach Franziskus über die Eitelkeit, die „Hand in Hand mit dem Dämon des Neides“ gehe. Beide Laster zusammen seien „charakteristisch für eine Person, die danach strebt, der Mittelpunkt der Welt zu sein, frei, alles und jeden auszubeuten, das Objekt allen Lobes und aller Liebe“.

„Eitelkeit ist ein aufgeblasenes und unbegründetes Selbstwertgefühl“, so der Papst. „Der eitle Mensch besitzt ein schwerfälliges ‚Ich‘: Er hat kein Einfühlungsvermögen und nimmt nicht zur Kenntnis, dass es außer ihm noch andere Menschen auf der Welt gibt. Seine Beziehungen sind immer instrumentell, geprägt von der Beherrschung des anderen. Seine Person, seine Leistungen, seine Errungenschaften müssen allen gezeigt werden: Er ist ein ständiger Bettler um Aufmerksamkeit. Und wenn seine Qualitäten manchmal nicht anerkannt werden, wird er heftig wütend.“

Das Übel der Eitelkeit habe „sein Heilmittel in sich selbst: Das Lob, das der Eitle von der Welt zu ernten hoffte, wird sich bald gegen ihn wenden. Und wie viele Menschen sind dann, getäuscht durch ein falsches Selbstbild, in Sünden verfallen, für die sie sich bald schämen würden!“

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