Venedig, 28 April, 2024 / 11:45 AM
Papst Franziskus hat zum Abschluss seines Kurzbesuchs in Venedig eine Messe vor 10.000 Gläubigen auf dem Markusplatz gefeiert. Im Anschluss wird sich der Pontifex in den Markusdom begeben, um die Reliquien des Evangelisten Markus zu verehren. Die Abreise aus Venedig ist für 13 Uhr vorgesehen, sodass der Aufenthalt in Venedig am Ende etwa fünf Stunden umfassen wird.
„Nur wer mit Jesus verbunden bleibt, wird Frucht bringen“, erinnerte der Pontifex in seiner Predigt, um dann zu fordern: „Halten wir inne, um dies zu bedenken.“
„Während die Metapher des Weinstocks“ die „liebevolle Fürsorge Gottes“ zum Ausdruck bringe, „warnt sie uns auch davor, dass wir, wenn wir diese Verbindung mit dem Herrn abbrechen, keine Früchte des guten Lebens hervorbringen können und Gefahr laufen, zu vertrockneten Reben zu werden, die dann weggeworfen werden“, erläuterte Franziskus.
Es falle „nicht schwer, die Botschaft des Gleichnisses vom Weinstock und den Reben zu begreifen: Der Glaube an Jesus, die Bindung an ihn, schränkt unsere Freiheit nicht ein. Im Gegenteil, er öffnet uns, um den Saft der Liebe Gottes zu empfangen, der unsere Freude vervielfacht, uns wie ein geschickter Winzer umsorgt und Triebe hervorbringt, selbst wenn der Boden unseres Lebens dürr wird.“
Wie die Stadt Venedig ins Wasser, so sei „auch unser Leben für immer in die Quellen der Liebe Gottes eingetaucht. Wir sind in der Taufe erneuert worden, wiedergeboren zu neuem Leben aus Wasser und Heiligem Geist, und in Christus eingepfropft wie die Reben in den Weinstock. Der Saft dieser Liebe durchströmt uns, ohne den wir zu trockenen Reben werden, die keine Früchte tragen.“
Es komme im Leben darauf an, „im Herrn zu bleiben, in ihm zu wohnen“. Das Wort „bleiben“ solle dabei „nicht als etwas Statisches interpretiert werden, als ob es bedeutet, still zu stehen, in Passivität geparkt. Es lädt uns vielmehr ein, uns zu bewegen, denn im Herrn zu bleiben bedeutet, in der Beziehung zu ihm zu wachsen, mit ihm zu sprechen, sein Wort anzunehmen, ihm auf dem Weg des Reiches Gottes zu folgen. Deshalb bedeutet es, sich auf den Weg zu machen, um ihm zu folgen, sich von seinem Evangelium herausfordern zu lassen und Zeuge seiner Liebe zu werden.“
„Indem wir mit Christus verbunden bleiben, können wir die Früchte des Evangeliums in die Realität einbringen, die wir bewohnen“, sagte Papst Franziskus mit Blick auf die Probleme und Herausforderungen in Venedig: „Früchte der Gerechtigkeit und des Friedens, Früchte der Solidarität und der gegenseitigen Fürsorge; sorgfältig getroffene Entscheidungen zur Erhaltung unseres ökologischen und menschlichen Erbes. Wir müssen unsere christlichen Gemeinden, Stadtteile und Städte zu einladenden, integrativen und gastfreundlichen Orten machen. Venedig, das schon immer ein Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs war, ist dazu aufgerufen, ein Zeichen der Schönheit zu sein, das allen zur Verfügung steht, angefangen bei den Letzten, ein Zeichen der Brüderlichkeit und der Sorge um unser gemeinsames Haus.“
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