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Lateinischer Patriarch von Jerusalem nimmt römische Titelkirche als Kardinal in Besitz

Kardinal Pierbattista Pizzaballa am 1. Mai 2024

Kardinal Pierbattista Pizzaballa, der Lateinische Patriarch von Jerusalem, hat am Mittwoch endlich seine Titelkirche in Rom in Besitz nehmen können, nachdem er die Zeremonie wegen des Krieges im Heiligen Land zunächst verschoben hatte.

Die Besitzergreifung der Titelkirche war für den 15. April vorgesehen, als sich der Konflikt im Nahen Osten durch den iranischen Angriff auf Israel verschärfte.

In der Nacht zum Samstag, den 13. April, hatte das israelische Militär berichtet, dass der Iran Dutzende von Raketen und Drohnen von seinem Territorium aus abgeschossen habe, von denen die meisten außerhalb des israelischen Territoriums von israelischen Luftabwehrsystemen abgefangen worden seien.

Infolgedessen musste der Patriarch, der eigentlich nach Rom kommen wollte, seine Reise in letzter Minute absagen und die Zeremonie verschieben.

Pizzaballa war von Papst Franziskus im Konsistorium vom 30. September 2023 zusammen mit 21 anderen Personen zum Kardinal ernannt worden.

In seiner Predigt am 1. Mai in der römischen Kirche San Onofrio betonte der in Italien geborene Kardinal, dass die Kirche von Jerusalem „die Mutterkirche“ sei, in der „die Wurzeln der Weltkirche“ zu finden seien. Er wiederholte, dass sie das „zentrale Herz“ des Lebens der Kirche sei, versicherte aber gleichzeitig, dass diese Universalität „ohne Petrus nicht vollständig ist“.

In diesem Sinne bekräftigte er, dass sein Kardinalspurpur „nicht zufällig“ sei: „Kardinal zu sein ist nicht nur ein Titel oder eine Ehre, sondern auch eine Verantwortung.“

Er reflektierte auch über die wahre Freude, die „aus einer tiefen, gelassenen und bewussten“ Verbindung mit dem Herrn entsteht.

Im Hinblick auf den Krieg im Heiligen Land beklagte der Kardinal, dass „wir in den schwierigsten Momenten unserer jüngsten Geschichte leben“. Er betonte, dass die Auswirkungen dieses Konflikts auf die Bevölkerung „enorm sind, mehr als jeder andere Krieg oder Konflikt“.

Er fügte hinzu, man würde sich wünschen, „dass die Vereinigten Staaten das Problem lösen, ebenso wie die Friedensverhandlungen“, auch wenn er bedauerte, dass im Moment „nichts passiert“.

Konflikte seien „nicht die Art und Weise, wie das Reich Gottes wächst“, es wachse vielmehr „in Gemeinschaft und Gelassenheit“.

„Das Reich Gottes ist kein Wunder, sondern der Same in der Erde, der wächst und Früchte trägt, die aus dem Herzen der Liebe Gottes geboren werden“, sagte er. Für den Kardinal kann das Reich Gottes „auch im Krieg gelebt werden“.

Er bekräftigte, das Lamm Gottes sei „das Licht, das die Stadt Jerusalem erleuchtet“. Die Menschen seien dazu berufen, „die Wirklichkeit der Welt durch das österliche Licht Christi zu sehen, der für die Liebe gestorben und in der Kraft des Heiligen Geistes auferstanden ist“.

Schließlich rief er dazu auf, „Wege der Versöhnung zu suchen“ und „gemeinsam die Worte der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Vergebung zu bewahren“.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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