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34 neue Leibwächter für den Papst: Vereidigung der Schweizergarde in Rom

Papst Franziskus mit den neuen Rekruten für die Schweizergarde im Jahr 2024

Tapfer und treu – unter diesem Wahlspruch haben am Montagabend 34 neue Rekruten der Päpstlichen Schweizergarde den feierlichen Treueeid abgelegt, der sie zum zweijährigen Dienst bei der Leibwache des Papstes verpflichtet.

Traditionell findet die Vereidigungszeremonie jedes Jahr am 6. Mai im Damasushof im Vatikan statt (warum der 6. Mai für die Schweizergarde ein Schicksalstag ist, können Sie hier nachlesen). Die neuen Rekruten aus der Schweiz leisten den Eid dabei in ihrer jeweiligen Muttersprache, also entweder auf Deutsch, Französisch, Italienisch oder Rätoromanisch.

Unter Anrufung der Schutzpatrone der Garde schwören die Gardisten, dass sie den Papst schützen werden, zur Not auch mit dem eigenen Leben.

Gardekommandant: Mutter Teresa als Vorbild

Bei der Vereidigung am Montagabend hob Gardekommandant Christoph Graf das Beispiel der heiligen Mutter Teresa hervor. Sehr persönlich sprach er davon, dass er einst als junger Gardist Gelegenheit hatte, die Heilige persönlich zu treffen, als diese vom Papst zur Heiligen Messe eingeladen war. Bevor Mutter Teresa in den Aufzug gestiegen sei, habe sie ihm eine Medaille überreicht und einen Gebetszettel, auf dem stand: „Die Frucht der Stille ist das Gebet. Die Frucht des Gebetes ist der Glaube. Die Frucht des Glaubens ist die Liebe. Die Frucht der Liebe ist das Dienen. Die Frucht des Dienens ist der Friede.“

Heute definiere häufig das Streben nach Macht den Menschen, so Graf weiter. Die Anweisung von Mutter Teresa sei deshalb auch heute noch aktuell und könne als Leitlinie dienen für ein gelungenes Zusammenleben.

Gardekaplan Kolumban Reichlin OSB unterstrich in seiner kurzen Ansprache die Bedeutung des Schwures. Der Eid sei vor allem mit Hingabe verbunden. „Wir alle sind, was wir sind, dank der Dienstbereitschaft unzähliger Menschen, angefangen bei unseren Eltern“, so der Benediktiner-Pater. Die Hingabe kenne zwar auch „Verlustängste, Momente der Traurigkeit und der Krisen“, jedoch gelte immer: „Wer sich hingibt, empfängt immer mehr, als er gibt.“

Erst kürzlich hatte Pater Kolumban im Interview mit CNA Deutsch davon gesprochen, dass die Gardisten während ihres vielfältigen Dienstes vor allem selbst gefordert seien. „Die Gardisten sind junge, erwachsene Mensch, die sich auch die Frage stellen müssen: Was bedeutet mir das, was ich hier mache“, sagte der Gardekaplan. Durch den Dienst in der Schweizergarde bekämen die jungen Männer auch eine geistliche Prägung, so Pater Kolumban weiter, häufig würden ehemalige Gardisten nach Beendigung ihres Dienstes gar einen geistlichen Weg einschlagen.

Papst Franziskus: „Geht lieber raus statt aufs Handy zu schauen.“

Vor der Vereidigung wurden die Rekruten am Montagvormittag bereits mit ihren Familien von Papst Franziskus in einer gemeinsamen Audienz empfangen. Dabei dankte der Papst den Gardisten und ihren Familien für ihren persönlichen Einsatz. Die Rekruten ermutigte der Heilige Vater: „Schwimmt gegen den Strom!“ Damit nahm Franziskus Bezug darauf, dass heute viele junge Menschen zu viel Zeit am Handy verbringen würden. Der Papst schlug stattdessen vor, „die Freizeit für gemeinsame Aktivitäten zu nutzen, um Rom kennenzulernen, um Momente der Brüderlichkeit zu erleben“.

Besonders lobte der Pontifex den „freundlichen, aufmerksamen und gewissenhaften Stil“ seiner Garde. Diese ist nun seit mehr als 500 Jahren für den Personenschutz des Papstes zuständig. Ihre dramatischste und glorreichste Stunde erlebte die kleinste Armee der Welt, als am 6. Mai 1527 beim sogenannten „Sacco di Roma“ 147 Schweizer Gardisten im Kampf fielen, damit der damalige Papst Clemens VII. in die Engelsburg flüchten konnte. Nur 42 Mann hatten die Gefechte zur Verteidigung des Vatikans überlebt. Seitdem findet die Vereidigung der neuen Gardisten jedes Jahr am Jahrestag des „Sacco di Roma“ statt.

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