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Was feiert die Kirche an Christi Himmelfahrt?

Christi Himmelfahrt (Gemälde von John Singleton Copley)

Heute feiert die katholische Kirche das Hochfest Christi Himmelfahrt. Es erinnert an den Aufstieg Jesu 40 Tage nach der Auferstehung mit Leib und Seele in den Himmel.

Abgesehen von der Heiligen Schrift ist schon in der frühchristlichen Urgemeinde der Glaube an die Himmelfahrt Christi bezeugt. So schreiben etwa bereits die beiden Apostelschüler Polykarp von Smyrna und Irenäus von Lyon darüber.

„Ich glaube an […] Jesus Christus, der […] am dritten Tag von den Toten auferstand, aufstieg in den Himmel und zur Rechten des Vaters sitzt, von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten“, heißt es außerdem im Romanum, einem der ersten überlieferten Glaubensbekenntnisse aus dem zweiten Jahrhundert.

An diesem Hochfest endet das Verweilen Jesu Christi auf Erden und er fährt zu seinem Platz im Himmel – zur Rechten des Vaters – auf. Erst zum Jüngsten Gericht am Ende der Welt wird er wiederkommen.

„Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden“, sagte Christus im Lukas-Evangelium kurz vor seiner Himmelfahrt. Jesus hinterlässt somit nicht nur den Auftrag, das Volk Israel zu missionieren, sondern die ganze Welt.

Das Evangelium nach Lukas berichtet weiter von der Handauflegung und dem Segen an seine Jünger, während Christus gleichzeitig in den Himmel emporgehoben wurde: „Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie“, heißt es.

Mit Himmel ist nicht bloß die Atmosphäre oder eine Art „Hinterwelt“ – im Sinne von Nietzsche – gemeint, sondern die „göttliche Herrlichkeit“, zu der alle Christen berufen sind.

Christus sitzt nach seiner Himmelfahrt zur Rechten des Vaters, wie der Kirchenlehrer Johannes von Damaskus erklärt: „Unter der Rechten des Vaters verstehen wir die Herrlichkeit und die Ehre der Gottheit, in welcher der Sohn Gottes als Gott wesensgleich mit dem Vater von Ewigkeit her existiert und in der er nun, nachdem er in den letzten Zeiten Fleisch geworden, auch dem Leibe nach sitzt, da sein Fleisch mitverherrlicht ist.“

Traditionell werden die drei Tage vor Christi Himmelfahrt mit Bittprozessionen um eine gute Ernte begangen. Dabei wird die Allerheiligenlitanei gesungen.

Ein weiterer Brauch ist das Auslöschen der Osterkerze im Rahmen der Messe von Christi Himmelfahrt. Die Osterkerze steht für das „Lumen Christi“ (Licht Christi). Sie bedeutet, dass der Tod dem Leben weicht und die Finsternis dem Licht. Das fleischgewordene Wort, Christus, verlässt an Christi Himmelfahrt das irdische Dasein, das Licht wird also gelöscht.

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