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Bischof Neymeyr: „Die Himmelfahrt Christi steigert die Würde des Menschen“

Bischof Ulrich Neymeyr

Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr hat sich im Rahmen der Männerwallfahrt ins Klüschen Hagis im Eichsfeld zum Hochfest Christi Himmelfahrt ausführlich zum Thema Menschenwürde geäußert. „Die Himmelfahrt Christi steigert die Würde des Menschen“, so Neymeyr wörtlich in seiner Predigt.

Jesus habe seine menschliche Natur nach Tod und Auferstehung „nicht abgestreift“, sondern „behalten und mitgenommen ins Reich des himmlischen Vaters. Eine größere Erhöhung des Menschen ist nicht denkbar. Deswegen ist Christi Himmelfahrt auch der Tag der Menschenwürde. Und um diese Menschenwürde müssen wir Christen heute kämpfen.“

Tatsächlich beruhe „die Würde des Menschen nicht mehr nur auf der Gottebenbildlichkeit des Menschen, sondern sie beruht auf unserer Überzeugung, dass mit der menschlichen Natur des Jesus von Nazareth in seiner Himmelfahrt der Mensch insgesamt erhöht wurde“.

Nach einigen Bemerkungen zur Menschenwürde „geflüchteter Menschen“ sowie jenen „mit anderer Hautfarbe“ ging der Erfurter Bischof auf den Lebensschutz im eigentlichen Sinn ein und sagte, man müsse „auch um die Würde des Menschen von Anfang bis zum Ende seines Lebens kämpfen“.

„Der Kampf gegen Schwangerschaftsabbrüche darf sich nicht im politischen Engagement erschöpfen“, mahnte er. „Da ist unsere Botschaft: Es gibt keine abgestufte Menschenwürde! Der Lebensschutz fängt damit an, einen werdenden Menschen willkommen zu heißen, auch wenn er kein Wunschkind ist.“

„Dass junge Eltern sich scheuen, ein Kind zur Welt zu bringen, das vielleicht behindert sein wird, zeigt, wie wichtig die Integration ist, nicht nur für die behinderten Menschen, sondern vor allem für die, die dem Augenschein nach nicht behindert sind“, sagte Neymeyr. „Jeder Mensch müsste zu jemandem Kontakt haben, der eine Behinderung hat. Das ist keine Inklusionsideologie, sondern gelebte Menschenwürde.“

Auch mit dem Thema Homosexualität beschäftigte sich der Bischof: „Es gibt Menschen, die sich mehr zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen. Wer Homosexualität vehement ablehnt, der sollte darauf gefasst sein, dass eines Tages sein Sohn kommt und sagt: Ich lebe mit einem Mann zusammen. Und Menschen, die sich ihrer eigenen sexuellen Identität nicht sicher sind, brauchen Akzeptanz – was nicht heißt, dass alle Kinder sich prüfen müssen, ob sie ein Junge oder ein Mädchen sind.“

Der Katechismus der Katholischen Kirche, der von Papst Johannes Paul II. im Nachgang des Zweiten Vatikanischen Konzils veröffentlicht worden war, lehnt homosexuelle Betätigung vehement ab (KKK 2357): „Gestützt auf die Heilige Schrift, die sie als schlimme Abirrung bezeichnet, hat die kirchliche Überlieferung stets erklärt, ‚daß die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind‘. Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit. Sie sind in keinem Fall zu billigen.“

Dennoch betont der Katechismus (KKK 2358), Menschen mit homosexuellen Neigungen sei „mit Achtung, Mitgefühl und Takt zu begegnen. Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen. Auch diese Menschen sind berufen, in ihrem Leben den Willen Gottes zu erfüllen und, wenn sie Christen sind, die Schwierigkeiten, die ihnen aus ihrer Verfaßtheit erwachsen können, mit dem Kreuzesopfer des Herrn zu vereinen.“

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