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Papst Franziskus spricht bei Generalaudienz über göttliche Tugend der Liebe

Papst Franziskus

Bei der Generalaudienz am Mittwochmorgen hat Papst Franziskus über die göttliche Tugend der Liebe gesprochen. Es sei „der Höhepunkt des gesamten Weges, den wir mit den Katechesen über die Tugenden zurückgelegt haben“, so der Pontifex rückblickend auf die Generalaudienzen der vergangenen Wochen und Monate.

Franziskus verwies auf Paulus, der schrieb: „Es bleiben also Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber ist die Liebe“ (1 Kor 13,13).

„Wer weiß, vielleicht dachte in der Gemeinde von Korinth niemand, dass er eine Sünde begangen hatte, und diese harten Worte des Apostels klangen etwas unverständlich“, spekulierte der Papst. „Wahrscheinlich waren sie alle davon überzeugt, gute Menschen zu sein, und wenn man sie zur Liebe befragt hätte, hätten sie geantwortet, dass die Liebe für sie sicherlich ein wichtiger Wert sei, genau wie die Freundschaft oder die Familie. Auch in unseren Tagen ist die Liebe in aller Munde und in den Refrains vieler Lieder.“

Paulus sei letztlich „besorgt, dass in Korinth – wie auch bei uns heute – Verwirrung herrscht und von der theologischen Tugend, die uns nur von Gott kommt, eigentlich keine Spur ist. Und wenn auch alle mit Worten versichern, dass sie gute Menschen sind, dass sie ihre Familie und Freunde lieben, so wissen sie doch in Wirklichkeit sehr wenig von der Liebe Gottes.“

Es gebe nicht bloß das Verliebtsein oder die Freundschaft, sondern auch „eine größere Liebe, die von Gott kommt und auf Gott gerichtet ist, die uns befähigt, Gott zu lieben, seine Freunde zu werden, und die uns befähigt, unseren Nächsten zu lieben, wie Gott ihn liebt, mit dem Wunsch, die Freundschaft mit Gott zu teilen.“

„Diese Liebe treibt uns wegen Christus dorthin, wo wir menschlich nicht hingehen würden“, führte Papst Franziskus aus. „Es ist die Liebe zu den Armen, zu denen, die nicht liebenswert sind, zu denen, die sich nicht um uns kümmern und nicht dankbar sind. Es ist die Liebe zu dem, was niemand lieben würde, selbst zu seinem Feind. Sie ist ‚theologisch‘, das heißt, sie kommt von Gott, sie ist das Werk des Heiligen Geistes in uns.“

„Unsere menschliche Natur bringt uns dazu, spontan das zu lieben, was gut und schön ist“, fasste der Pontifex abschließend zusammen. „Im Namen eines Ideals oder einer großen Zuneigung können wir sogar großzügig sein und heldenhafte Taten vollbringen. Aber die Liebe Gottes geht über diese Kriterien hinaus. Die christliche Liebe umarmt das, was nicht liebenswert ist, sie bietet Vergebung an und segnet die, die fluchen.“

„Es ist eine Liebe, die so glühend ist, dass sie fast unmöglich erscheint, und doch ist sie das Einzige, was von uns bleiben wird“, sagte Franziskus auf dem Petersplatz. „Sie ist die ‚enge Pforte‘, durch die wir gehen müssen, um in das Reich Gottes zu gelangen.“

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