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Nach Aufruhr um Fiducia supplicans: Kardinal Fernández besucht Kopten-Papst Tawadros II.

Bischof Tawadros II. ist seit 2012 als koptischer Patriarch von Alexandrien und Papst des Stuhls des heiligen Markus Oberhaupt der koptischen Kirche.

Kardinal Víctor Manuel Fernández, der Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, hat den koptisch-orthodoxen Papst Tawadros II. besucht, um die Wogen zu glätten, nachdem die Kopten den ökumenischen Dialog abgebrochen hatten. Hintergrund waren „Segnungen von Paaren in irregulären Situationen und gleichgeschlechtlichen Paaren“, die Fernández im Einvernehmen mit Papst Franziskus unter bestimmten Umständen erlaubt hatte.

Der internationale Aufruhr nach der Veröffentlichung des Dokuments Fiducia supplicans bewegte den Vatikan dazu, in mehreren offiziellen und inoffiziellen Wortmeldungen den Inhalt zu entschärfen. Zuletzt sagte Papst Franziskus in einem Interview, man segne nicht die Verbindung, sondern jeweils die einzelnen Personen – obwohl Fiducia supplicans ausdrücklich „Segnungen von […] gleichgeschlechtlichen Paaren“ meint.

Das Treffen zwischen Fernández und Tawadros „drehte sich um die Erklärung der koptisch-orthodoxen Kirche“, die im März 2024 abgegeben worden war „und die Ablehnung der sogenannten gleichgeschlechtlichen Ehe beinhaltet“, teilte die koptisch-orthodoxe Kirche mit. Fernández habe nun betont, „dass die katholische Kirche diese Erklärung voll und ganz unterstütze und sich zu allem, was darin enthalten sei, bekenne, da dies die Lehren der Heiligen Schrift seien“.

Im März hatten die Kopten betont, es „stört und schmerzt, wenn wir von unserer Schwesterkirche eine Position hören müssen, die nicht biblisch ist und nicht der kirchlichen Lehre entspricht“.

Fernández „wies darauf hin, dass in dem von der katholischen Kirche herausgegebenen Dokument über die Menschenwürde eindeutig erklärt wird, dass die Ehe nur zwischen einem Mann und einer Frau besteht, aus der Kinder hervorgehen, und betonte, dass die katholische Kirche die gleichgeschlechtliche Ehe vollständig ablehnt“.

Hiermit nahm der Präfekt des Glaubens-Dikasteriums Bezug auf das Dokument Dignitas infinita, das vor wenigen Wochen veröffentlicht wurde und sich in vielen Punkten mit der Frage der Menschenwürde bewusst – auch, was Homosexualität und Gender-Ideologie angeht.

 

Vatican News berichtete, Fernández habe erläutert, „dass auch nach katholischer Lehre eine Ehe nur von einem Mann und einer Frau geschlossen werden könne und dass sie offen für die Weitergabe des Lebens sein müsse. Er führte aus, dass auch die katholische Kirche gleichgeschlechtliche Partnerschaften keineswegs gutheiße.“

„Wie Vatican News erfuhr, versicherte Kardinal Fernández seinem koptischen Gesprächspartner, dass der Vatikan der Erklärung der koptisch-orthodoxen Synode vom März inhaltlich durchaus beipflichte und auch ihren pastoralen Ansatz begrüße“, hieß es weiter. „In ‚Fiducia supplicans‘ sei keine Rede davon, dass gleichgeschlechtliche Paare als solche gesegnet werden könnten. Es gehe vielmehr um eine informelle, eher spontane Segnung von Menschen, ohne festgelegtes Ritual und ohne liturgisches Gewand. Dadurch solle vermieden werden, dass der Segen mit der liturgischen Segnung einer Ehe verwechselt werden könnte.“

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