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Kardinalstaatssekretär Parolin spricht bei Ukraine-Friedensgipfel in der Schweiz

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin

Beim am Wochenende in der Schweiz veranstalteten großen Friedensgipfel zum Ukraine-Krieg, an dem allerdings weder Russland noch China teilnahmen, hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin als Vertreter des Heiligen Stuhls erklärt, es handle sich um „ein Ereignis von globaler Bedeutung, das von der Ukraine sorgfältig vorbereitet wurde, die zwar enorme Anstrengungen unternommen hat, um sich gegen die Aggression zu verteidigen, aber auch kontinuierlich an der diplomatischen Front gearbeitet hat, in dem Bestreben, einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen“.

Es sei „wichtig, niemals aufzugeben, sondern weiter nach Wegen zu suchen, den Konflikt mit guten Absichten, Vertrauen und Kreativität zu beenden“. Das „einzige Mittel, das zu einem echten, stabilen und gerechten Frieden“ führen könne, sei „der Dialog zwischen allen beteiligten Parteien“.

So drücke der Heilige Stuhl „seine Hoffnung aus, dass die diplomatischen Bemühungen, die derzeit von der Ukraine gefördert und von so vielen Ländern unterstützt werden, verbessert werden, um die Ergebnisse zu erzielen, die die Opfer verdienen und auf die die ganze Welt hofft.“

Der Heilige Stuhl habe zwar, wie gewöhnlich, einen Beobachterstatus, formulierte aber auch konkrete Forderungen. „Die Wiedervereinigung von Minderjährigen mit ihren Familien oder Erziehungsberechtigten muss für alle Beteiligten ein vorrangiges Anliegen sein, und jede Ausnutzung ihrer Situation ist inakzeptabel“, hieß es etwa.

„Was die zivilen und militärischen Gefangenen anbelangt, so sind die regelmäßigen Berichte über die Nichteinhaltung der Genfer Konventionen sehr besorgniserregend“, stellte Parolin fest. „Dies gilt insbesondere für die vierte Konvention, die am unmittelbarsten die Zivilbevölkerung betrifft, sowie für die Schwierigkeit, zusammen mit dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz eine Gemeinsame Medizinische Kommission einzurichten, die die Lage der Kriegsgefangenen, die dringend medizinische Hilfe benötigen, beurteilen könnte.“

Man setze sich „weiterhin für eine regelmäßige Kommunikation mit den ukrainischen und russischen Behörden ein“, so Parolin über die Arbeit des Heiligen Stuhls, „und ist bereit, bei der Umsetzung möglicher Vermittlungsinitiativen zu helfen, die für alle Parteien akzeptabel sind und den Betroffenen zugute kommen.“

„Gleichzeitig ermutigt der Heilige Stuhl die Länder und andere Mitglieder der internationalen Gemeinschaft, nach Wegen zu suchen, um Hilfe zu leisten und die Vermittlung zu erleichtern, sei es auf humanitärer oder politischer Ebene“, betonte der Kardinalstaatssekretär.

Am Friedensgipfel hatten 93 Staaten teilgenommen, aber nur 80 unterzeichneten die Abschlusserklärung. Die Unterzeichner fordern „die Einhaltung des Völkerrechts und lehnen Russlands Angriffe auf ukrainisches Territorium ab“, fasste die Tagesschau den Inhalt des Dokuments zusammen.

„Sie verurteilen Drohungen mit Atomwaffen und fordern den ungehinderten Betrieb des Atomkraftwerks Saporischschja durch die Ukraine, außerdem freie Seewege für ukrainische Getreideexporte und den Austausch aller Gefangenen sowie die Rückgabe verschleppter ukrainischer Kinder“, hieß es weiter.

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