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Vatikan äußert sich zu angeblichen Erscheinungen der „Madonna del Scoglio“ in Italien

Marienstatue (Symbolbild)

Das vatikanische Dikasterium für die Glaubenslehre hat das Dekret eines Bischofs anerkannt, das die geistlichen Aktivitäten eines Heiligtums am Ort der angeblichen Erscheinung der „Madonna del Scoglio“ in Süditalien genehmigt.

Es ist die vierte öffentliche Stellungnahme des Dikasteriums im Zusammenhang mit angeblichen Erscheinungen, seit im Mai neue Normen für die Unterscheidung von „angeblichen übernatürlichen Phänomenen“ veröffentlicht wurden. Die neuen Vorschriften besagen, dass der Ortsbischof den Vatikan konsultieren und dessen endgültige Zustimmung einholen muss, nachdem er angebliche Erscheinungen und damit verbundene Andachtsübungen untersucht und beurteilt hat.

In einem Schreiben vom 5. Juli, das am Dienstag veröffentlicht wurde, erklärte das Dikasterium, es habe den „positiven Bericht von Bischof Francesco Oliva über das geistliche Wohl", das im Heiligtum der Madonna dello Scoglio in der süditalienischen Diözese Locri-Gerace zu beobachten sei, zur Kenntnis genommen. Das Glaubens-Dikasterium bestätigte die Erklärung des Bischofs, dass nichts die Katholiken daran hindert, das Heiligtum zu besuchen und an den dortigen Andachtsübungen und Liturgien teilzunehmen.

Das Dikasterium betonte, dass es zwar die Anerkennung der geistlichen Erfahrung im Heiligtum durch den Bischof bestätige, dies aber keinesfalls als Urteil über die übernatürliche Qualität der angeblichen Erscheinungen der „Madonna del Scoglio“ verstanden werden dürfe. Der Brief ist von Kardinal Víctor Manuel Fernández, dem Präfekten des Glaubens-Dikasteriums, unterzeichnet und wurde von Papst Franziskus in einer Audienz am 5. Juli gebilligt.

Das Marienheiligtum in Santa Domenica, einem winzigen Dorf in der italienischen Region Kalabrien, wurde um einen Felsbrocken herum gebaut, an welchem dem 18-jährigen Cosimo Fragomeni vom 11. bis zum 14. Mai 1968 die Muttergottes erschienen sein soll, als er von der Feldarbeit nach Hause kam.

Das Heiligtum wurde 2016 offiziell eingeweiht und ist inzwischen als „das kleine Lourdes von Kalabrien“ bekannt. Die Zahl der Pilger und Besucher, von denen viele auf der Suche nach körperlicher Heilung sind, wächst ständig.

Fragomeni lebt noch immer und hat seine angeblichen mystischen Erfahrungen in etwa 30 Briefen festgehalten. Zweimal pro Woche empfängt er Besucher zu kurzen persönlichen Gesprächen.

Das Glaubens-Dikasterium wies den Ortsbischof, der für das Heiligtum zuständig ist, an, in seinem Dekret klarzustellen, dass die Anerkennung der geistlichen Aktivitäten des Heiligtums „kein Urteil – weder positiv noch negativ – über das Leben der in diesen Fall verwickelten Personen impliziert“ und dass alle weiteren Botschaften des Sehers nur mit seiner Zustimmung veröffentlicht werden sollten.

Das vatikanische Lehramt bestätigte das „Nihil Obstat“-Urteil des Diözesanbischofs, da, wie es hieß, am Ort der angeblichen Marienerscheinung „keine kritischen oder riskanten Elemente aufgetaucht sind, geschweige denn Probleme von offensichtlicher Tragweite“, sondern „stattdessen Zeichen der Gnade und der spirituellen Bekehrung“ vorhanden seien.

Nach den Normen vom 17. Mai bedeutet ein „Nihil Obstat“-Urteil: „Ohne eine Gewissheit über die übernatürliche Echtheit des Phänomens selbst auszudrücken, werden viele Zeichen des Wirkens des Heiligen Geistes ‚in der Mitte‘ einer gegebenen geistlichen Erfahrung anerkannt, und es wurden, zumindest bisher, keine besonders kritischen oder riskanten Aspekte festgestellt.“

In seinem Schreiben zitiert das Glaubens-Dikasterium den Brief Olivas an das Dikasterium, in dem er erklärt, dass „die Früchte des christlichen Lebens bei denen, die [das Heiligtum] aufsuchen, offensichtlich sind, wie das Vorhandensein des Gebetsgeistes, Bekehrungen, einige Berufungen zum Priestertum und zum Ordensleben, Zeugnisse der Nächstenliebe sowie eine gesunde Frömmigkeit und andere geistliche Früchte“.

„In der säkularisierten Welt, in der wir leben, in der so viele ihr Leben ohne jeglichen Bezug zur Transzendenz verbringen, sind die Pilger, die sich dem Felsenheiligtum nähern, ein starkes Zeichen des Glaubens“, hieß es in dem Brief. „Ihre Anwesenheit vor der Jungfrau, die für sie ein deutlicher Ausdruck der Barmherzigkeit des Herrn ist, ist eine Art und Weise, die eigene Unzulänglichkeit bei der Bewältigung der Mühen des Lebens und ihr brennendes Bedürfnis und Verlangen nach Gott anzuerkennen.“

„In einem so kostbaren Glaubenskontext kann eine erneuerte Verkündigung des Kerygmas diese Erfahrung des Geistes weiter erhellen und bereichern“, so der Brief.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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