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Scheidender Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa spricht von „großen Veränderungsprozessen“

P. Bernhard Bürgler SJ

Der scheidende Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa, P. Bernhard Bürgler SJ, hat eingeräumt: „Wir befinden uns mit der ganzen Gesellschaft und der Kirche in großen Veränderungsprozessen, die viel Unsicherheit, Sorgen und Ängste mit sich bringen.“

„In diesem Kontext müssen wir immer wieder neu klären, wer wir sind, was wir wollen und was wir können“, so Bürgler in einem kürzlich von den Jesuiten veröffentlichten Interview. „Nur aus dieser Selbstvergewisserung heraus können wir unser Apostolat und unsere Gemeinschaft gestalten. Dieser Prozess der Konzentration, Reduktion und Transformation hat eine schwierige, aber auch eine sehr spannende Seite, weil Neues entstehen kann.“

Zum Fest des Ordensgründers Ignatius von Loyola am kommenden Mittwoch übernimmt P. Thomas Hollweck SJ das Amt des Provinzials für Zentraleuropa. Die Amtsübergabe findet aber bereits am Sonntag im Rahmen eines Gottedienstes statt, wie Vatican News in dieser Woche berichtete.

Die Provinz der Jesuiten in Zentraleuropa wurde erst 2021 gegründet. Sie umfasst die Länder Deutschland, Lettland, Litauen, Österreich, Schweden und die Schweiz. An 36 Standorten wirken innerhalb der Provinz derzeit 360 Jesuiten.

Hollweck, der neue Provinzial, sagte: „Wir Jesuiten werden weniger und müssen uns realistisch fragen, wo und wie wir uns in Zukunft für die Menschen einbringen wollen und können. Wo und wie will Gott uns mitwirken lassen? Ich finde, wir dürfen mit einer starken Hoffnung in die Zukunft gehen. Ich lebe gern im Orden und bin zuversichtlich, dass auch weiterhin Menschen zu uns kommen und sich uns anschließen werden.“

Bürgler, der in wenigen Tagen aus dem Amt scheidet und ein Sabbatjahr einlegen will, sieht „die Weitergabe des Glaubens an junge Menschen und die nächste Generation“ als eine „zentrale Herausforderung: „Wie können wir den Reichtum der Botschaft Jesu in einer Sprache vermitteln, die Menschen heute verstehen und aufnehmen können? Dazu den Kontakt zur heutigen Welt und Gesellschaft zu suchen und zu finden, ist unsere Aufgabe.“

„Mit Blick nach innen erfordert dies die Anpassung der Provinzstrukturen an die konkreten Orte, Menschen und Tätigkeiten, auch an unsere Ressourcen“, führte Bürgler aus. „Da stellen sich Fragen wie ‚Wo wollen wir sein?‘, ‚Was wollen wir tun?‘, und ‚Wie helfen wir jungen Mitbrüdern und Mitarbeitern, dass sie gut miteinander arbeiten können im Einsatz für das Reich Gottes, da wo sie sind?‘.“

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