Redaktion, 01 August, 2024 / 3:30 PM
Der neue Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa, P. Thomas Hollweck SJ, hat erklärt, es sei „sehr bitter“ gewesen, dass seine Gemeinschaft aus Personalmangel kürzlich die Hochschulseelsorge an der Ludwig-Maximilians-Universität München aufgeben musste. Zum Fest des Ordensgründers Ignatius von Loyola am Mittwoch hatte Hollweck das Amt des Provinzials offiziell von P. Bernhard Bürgler SJ übernommen.
Es seien „uns einfach Grenzen gegeben“, räumte Hollweck im Gespräch mit katholisch.de am Mittwoch ein. „Es ist tatsächlich eine der großen und schwierigen Fragen, in welchen Bereichen wir wie weitermachen können und wollen.“
Das Ende für bestimmte Aufgaben sei jeweils eine „bittere“ Entscheidung, „weil wir Jesuiten in unserer Provinz sehr viele Standorte und Einrichtungen aufgebaut haben und tragen, die einen großen Wert haben und nah bei den Menschen sind: Schulen, Hochschulen, Exerzitien- und Tagungshäuser, Zukunftswerkstätten und Jugendzentren, Freiwilligendienste, Flüchtlingshilfe und internationale Hilfsprojekte. Es sind großartige Werke entstanden, die wir am liebsten alle weiterführen würden.“
Hollweck wurde im Interview auch auf Themen wie die Frauenordination angesprochen. „Ich glaube, dass wir in der Kirche gerade einige Themen haben, die für viel Bewegung sorgen“, räumte er ein. Dabei sei es „eine Herausforderung, dieses große Spannungsfeld zwischen schnellen Entscheidungen, für die noch nicht alle Herzen bereit sind, und dem ewigen Aufschieben von Entscheidungen auszuhalten. Da einen mittleren Weg zu finden, ist nicht einfach.“
Letztlich sei die Kirche „ein riesiges Schiff, das sich nicht so einfach bewegen kann, wie ein kleines Bötchen“, so der Provinzial der Gesellschaft Jesu für Zentraleuropa.
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