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Wiedereröffnung des Frankfurter Kaiserdoms nach Wasserschaden

Kaiserdom St. Bartholomäus

Der Frankfurter Kaiserdom St. Bartholomäus wird nach der vorübergehenden Schließung wegen eines Wasserschadens ab Mittwoch wieder vollständig geöffnet sein, berichtet die Frankfurter Rundschau.

Nach Angaben der Dombaumeisterin und des Restaurators bestehe keine akute Gefahr mehr durch herabfallende Putzteile. Es sei lediglich eine kleine Absperrung errichtet worden, die noch mehrere Wochen beobachtet werde.

Wie das ZDF berichtet, war das Deckengewölbe des Gotteshauses am Sonntag zeitweise mit rund 500 Litern Wasser geflutet worden. Auslöser sei ein verstopftes Rohr gewesen. Das Wasser soll dann in die Steinwolle des Gewölbes gesickert sein.

Ein Sprecher der Feuerwehr sagte, der Schaden sei entdeckt worden, weil jemand einen Wasserfleck im Bereich hinter dem Altar entdeckt habe.

Mehr als 40 Einsatzkräfte waren zeitweise damit beschäftigt, den Schaden zu beheben. Die Kirche blieb zunächst geschlossen. Ersatzweise fanden die Gottesdienste in St. Leonhard statt.

Der Frankfurter Kaiserdom, offiziell Dom St. Bartholomäus, ist nicht nur ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt Frankfurt am Main, sondern auch ein Ort von großer historischer und religiöser Bedeutung. Als ehemalige Wahl- und Krönungsstätte der römisch-deutschen Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches spielte er eine zentrale Rolle in der deutschen Geschichte.

Die Geschichte des Kirchengebäudes reicht bis ins 7. Jahrhundert zurück, als an dieser Stelle eine kleine Salvatorkirche stand. Der heutige gotische Bau wurde im 14. und 15. Jahrhundert errichtet. Besonders beeindruckend ist der 95 Meter hohe Westturm, der zwischen 1415 und 1514 erbaut wurde und zu den höchsten Kirchtürmen Deutschlands zählt.

Trotz seiner Bezeichnung als „Dom" ist St. Bartholomäus keine Kathedrale im eigentlichen Sinne, da Frankfurt kein Bischofssitz ist. Der Titel „Kaiserdom" erinnert an seine bedeutende Rolle in der Geschichte des Heiligen Römischen Reiches. Zwischen 1562 und 1792 wurden hier zehn Kaiser gekrönt, darunter Maximilian II. und Franz II.

Im Inneren befinden sich zahlreiche Kunstschätze, darunter der berühmte gotische Flügelaltar von Hans Backoffen aus dem frühen 16. Jahrhundert und die Kreuzigungsgruppe von Hans von Aachen aus dem Jahr 1620. Besonders erwähnenswert ist auch die Wahlkapelle, in der die Kurfürsten die römisch-deutschen Könige wählten.

Der aktuelle Wasserschaden ist nicht die erste Herausforderung, der sich das Gotteshaus stellen musste. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude schwer beschädigt und in den Nachkriegsjahren wieder aufgebaut. Seitdem unterliegt die Kirche ständigen Restaurierungs- und Erhaltungsmaßnahmen, um seine architektonische und historische Bedeutung zu bewahren.

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