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Ukrainischer Großerzbischof verteidigt Gesetz, das russisch-orthodoxen Einfluss begrenzen soll

Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk

Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, das Oberhaupt der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, hat in dieser Woche ein neues ukrainisches Gesetz verteidigt, das darauf abzielt, den Einfluss der russisch-orthodoxen Kirche im Land zu begrenzen, weil diese die Invasion und das Regime von Wladimir Putin unterstützt.

Schewtschuk, der sich seit Beginn des Krieges häufig zur Verteidigung der Ukraine geäußert hat, sagte, Russland habe die russisch-orthodoxe Kirche „als Instrument der Militarisierung“ benutzt. Das neue Gesetz solle Schutz vor der Ideologie und den Erzählungen bieten, dass die Ukraine Teil der „russischen Welt“ sei, berichtete Crux.

Die russisch-orthodoxe Kirche ist eine autokephale orthodoxe Ostkirche mit schätzungsweise 150 Millionen Mitgliedern, die mehr als die Hälfte der orthodoxen Christen in der Welt ausmachen. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill, ist wegen seiner Unterstützung von Putins Angriff auf die Ukraine, der am 24. Februar 2022 begann, in die Kritik geraten und sogar mit internationalen Sanktionen belegt worden.

Das neue Gesetz, welches das ukrainische Parlament am 20. August verabschiedete, verbietet die russisch-orthodoxe Kirche auf ukrainischem Gebiet. Es ermutigt auch religiöse Organisationen in der Ukraine, einschließlich der mit Moskau verbündeten ukrainisch-orthodoxen Kirche, „die bestehenden Verbindungen mit dem russischen Staat abzubrechen“, so der Nachrichtendienst des Parlaments.

Das Parlament erklärte, das Gesetz sehe „ein transparentes rechtliches Verfahren zur Identifizierung von Verbindungen mit Russland“ durch „eine unparteiische und unabhängige Expertenkommission“ vor. „In einem gerichtlichen Verfahren werden dann alle Fakten festgestellt und der Abbruch der Beziehungen zu Russland sichergestellt.“

„Die sogenannte ‚russisch-orthodoxe Kirche‘ ist de facto Teil des Staatsapparats von Putins verbrecherischem totalitären Regime geworden und wird von Russland benutzt, um die Aggression gegen die Ukraine und Putins wahnsinnige Politik im Allgemeinen zu rechtfertigen und zu unterstützen“, so der Nachrichtendienst. „Die russisch-orthodoxe Kirche heiligt die russischen Handlungen und rechtfertigt die Gräueltaten, die die Russen in die Ukraine gebracht haben. Es kann keine Möglichkeit für solche russischen Strukturen geben, in der Ukraine zu operieren, weder direkt noch durch Organisationen, die von der [russisch-orthodoxen Kirche] abhängig sind.“

In einer Erklärung, die am ersten Tag des Angriffs veröffentlicht wurde, hatte Kyrill betont, dass er „der Patriarch von ganz Russland und der Primas einer Kirche ist, deren Gläubige in Russland, der Ukraine und anderen Ländern leben“. Damals rief er „alle Konfliktparteien auf, alles zu tun, um zivile Opfer zu vermeiden“, und erinnerte daran, dass „das russische und das ukrainische Volk eine gemeinsame jahrhundertealte Geschichte haben“. Die Erklärung enthielt keine Verurteilung der russischen Aggression, sondern schien stattdessen die Überzeugung zu bekräftigen, dass die Ukraine Russlands kanonisches Territorium ist.

In einem Dokument vom 27. März 2024, das auf der Website der russisch-orthodoxen Kirche veröffentlicht wurde, bezeichnete ein von der Kirche organisiertes Konzil Putins „besondere militärische Operation“ als „Heiligen Krieg“.

Papst Franziskus hat Kyrill seit ihrem historischen ersten Treffen auf dem Flughafen von Havanna in Kuba im Februar 2016 – dem ersten Treffen zwischen einem Papst und einem Moskauer Patriarchen – nicht mehr getroffen. Ein für Juni 2022 geplantes zweites Treffen zwischen den beiden Führern in Jerusalem wurde nach einem Videotelefonat zwischen dem Papst und dem Patriarchen im März desselben Jahres abgesagt.

Ukrainische Truppen sind am 6. August überraschend in russisches Territorium eingedrungen und haben eine Stadt und mehrere Siedlungen (insgesamt etwa 480 Quadratkilometer) erobert, doch ihr Vormarsch hat sich verlangsamt. In der Zwischenzeit rücken die russischen Streitkräfte auf die strategisch wichtige östliche Stadt Pokrowsk vor.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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