Sonntag, Dezember 15, 2024 Spenden
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Missbrauchsopfer fordern „betroffenensensible Gedenk- und Erinnerungskultur“

Missbrauch (Symbolbild)

Die Betroffenenbeiräte der deutschen Diözesen, welche die Interessen von Missbrauchsopfern vertreten, haben eine „angemessene und betroffenensensible Gedenk- und Erinnerungskultur“ gefordert. Das Forderungspapier an die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) wurde von der Bundeskonferenz der Betroffenenbeiräte am Montag in Frankfurt vorgestellt.

Es sei „unerlässlich, Gedenkorte für Betroffene zu schaffen, die ihnen Raum für Trauer, Reflexion und Anerkennung bieten“, hieß es. „Eine Karte der Orte, an denen Missbrauch stattfand, könnte Teil der Aufarbeitung sein und die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Ausmaß des Missbrauchs fördern.“

„Die Angehörigen und Hinterbliebenen von Betroffenen müssen mit größtem Respekt behandelt werden“, forderten die Betroffenenbeiräte. „Dies schließt einen würdevollen und sensiblen Umgang in der Erinnerungskultur ein.“

Außerdem gelte: „Täter dürfen keine ehrenden Gedenkorte oder Grabmäler auf Friedhöfen erhalten. Straßen, Plätze oder Institutionen, die nach Tätern benannt wurden, müssen umbenannt werden. Öffentliche Nachrufe oder Ehrungen, die die Taten der Täter verschweigen oder relativieren, sind unangebracht.“

Auch müsse der „Umgang mit Kunstwerken oder Musik von Tätern“ kritisch hinterfragt werden: „In liturgischen Kontexten sollten Werke von Tätern nach der vatikanischen Liturgiekongregation entfernt werden, um die Betroffenen nicht zusätzlich zu verletzen.“

Die Missbrauchsopfer forderten zudem „Transparenz in allen aufarbeitungsrelevanten Vorgängen“ sowie eine „Begründungspflicht für Anerkennungsbescheide im UKA-Verfahren“. Nur so sei es möglich, „den Respekt gegenüber den Betroffenen zu wahren und ihnen die Möglichkeit zu geben, fundiert Widerspruch einzulegen“.

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