Redaktion, 25 November, 2024 / 1:00 PM
Bischof Bertram Meier von Augsburg hat am Sonntag den Abschluss der Sanierung der Kirche St. Blasius in Hirblingen gefeiert und dabei auch mit Blick auf das Christkönigsfest unterstrichen: „Das ganze Wesen Jesu ist Liebe.“
Ihm sei in der Kirche „eine Besonderheit“ aufgefallen, sagte Meier in seiner Predigt: „Unmittelbar über mir an der Decke ist ein Bild mit zwei Kronen“, nämlich eine Dornenkrone und eine „eher prachtvolle Krone“. Beide Kronen seien „völlig unterschiedlich und gehören doch zu dem einen König, den wir am heutigen Tag in besonderer Weise ehren: Jesus Christus.“
„Obwohl er den Menschen nur Gutes getan und viele geheilt hatte, schlugen ihm von bestimmten Gruppierungen, teils aus politischen, teils aus religiösen Gründen, Neid und Hass entgegen“, so Meier. „Er, dem alle Macht auf Erden übertragen war, ließ sich aus Liebe gefangen nehmen, ertrug Schmerzen und starb schließlich qualvoll mit einer Dornenkrone auf dem Haupt am Kreuz.“
Er führte aus: „Bis heute können viele Menschen nicht verstehen, was Jesus mit den Worten meint, sein Königreich sei nicht von dieser Welt. Ein echter König zeichnet sich doch durch Stärke aus, mit Soldaten, die für ihn kämpfen.“
Aber „Jesus ist nicht gekommen, um Menschen auf die Knie zu zwingen. Seine Herrschaft trennt nicht und unterdrückt nicht. Im Gegenteil, sie will aufrichten und die Völker dieser Erde zusammenführen. Der Weg dahin ist Jesus selbst, der in die Welt kam, um den Menschen die Wahrheit über Gott mitzuteilen.“ Und diese Wahrheit bestehe darin, „den Menschen durch Wort und Tat zu zeigen, wer und wie Gott ist“.
„Das ganze Wesen Jesu ist demnach Liebe“, fasste Meier zusammen, „eine Liebe, die er bis zum Tode lebt und den Menschen noch mit seinem letzten Atemzug ihre Sünden vergibt. Indem er sich die Dornenkrone aufsetzen lässt, setzt Jesus ein Zeichen, dass unser Gott ein Gott des Mitleids und Erbarmens ist.“
Die zweite „eher prachtvolle Krone“ zeige, „dass Jesus für alle Zeit ‚Herrschaft, Würde und Königtum‘ gegeben wurde“. Man dürfe darauf vertrauen, „dass die Kraft der Liebe Gottes stärker ist als alles Böse
in dieser Welt“.
„Lassen wir uns nicht herunterziehen und entmutigen, oder noch schlimmer, verführen von Stimmungsmachern, die uns sagen, dass alles immer nur schlechter wird und wir dem Untergang entgegensteuern!“, ermahnte der Augsburger Bischof die Gläubigen. „Dies ist keine christliche Haltung! Wir sind dazu berufen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Freude zu sein. Und unsere Freude gründet im Glauben daran, dass Jesus Christus immer noch und jeden Tag bei uns ist.“
Freude bedeute allerdings nicht, „sich künstlich gute Laune herbeizureden. Wohl aber geht es um eine grundsätzliche innere Haltung, nach der wir die Herausforderungen des Lebens zwar nicht umgehen können, wohl aber im Blick auf den auferstandenen Herrn in einem neuen Licht sehen und auch anderen in Notlagen helfen können.“
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