„Steinalt und atemberaubend schön“: Kardinal Woelki feiert Wiedereröffnung von Sankt Pantaleon

Wiedereröffnung der Kirche Sankt Pantaleon in Köln am 6. Dezember 2024 Wiedereröffnung der Kirche Sankt Pantaleon in Köln am 6. Dezember 2024

Kardinal Rainer Maria Woelki hat am Freitagabend die Wiedereröffnung der Kirche Sankt Pantaleon in Köln gefeiert. Papst Benedikt XVI. hatte der vom Opus Dei betreuten romanischen Kirche im Jahr 2005 anlässlich des Weltjugendtags eigens einen Besuch abgestattet.

Die Sanierungsarbeiten, die sich über mehr als vier Jahre erstreckten und damit fast so lange dauerten wie der Wiederaufbau von Notre-Dame de Paris, umfassten das Dach, die Mauern und die Einrichtung der Kirche.

Woelki sagte in seiner Predigt: „Sankt Pantaleon gehört zu den ältesten Kirchen unserer Stadt. Und sie ist schön. Genaugenommen steinalt und atemberaubend schön.“

„Die wechselvolle Geschichte dieser Kirche“, die bis mindestens ins 9. Jahrhundert zurückreicht, „spiegelt viele wichtige Phasen der deutschen Geschichte wider“, erläuterte Woelki. Allerdings gelte: „Entscheidend ist das Faktum, dass an diesem Ort seit über 1000 Jahren Christen die Gegenwart des Herrn in Wort und Sakrament feiern“, womit Sankt Pantaleon „einer der bedeutsamsten Orte unseres Erzbistums“ sei.

Woelki leitete in seiner Predigt von den Steinen des Kirchbaus hinüber zu den lebendigen Steinen der Kirche: „Woher hat die lebendige Kirche ihre Schönheit? Christus hat die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben, um sie im Wasser und Wort rein und heilig zu machen. So will er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen – ohne Flecken, ohne Falten, ohne andere Fehler. Heilig soll sie sein und makellos. Demnach hat die Kirche ihre Schönheit nicht aus sich selbst. Sie hat sie vom Herrn.“

Trotz dieser Schönheit, die von Christus selbst kommt, gebe es unter den Gliedern der Kirche viele Sünden. Daher betonte Woelki: „Mögen wir, die Glieder der Kirche, auch noch so sündhaft sein, so verdunkeln wir zwar die Schönheit der Kirche, so dass sie oft nur noch sehr schwer wahrgenommen werden kann, aber wir können sie durch unsere Sünde nicht zerstören. Wir können die Schönheit der Kirche nicht zerstören, weil wir Jesus Christus nicht zerstören können.“

Volker Hildebrandt, Pfarrer von Sankt Pantaleon, blickte anlässlich der Wiedereröffnung der Kirche auf die Zeit der Sanierungsarbeiten zurück: „Wir haben es erreicht, dass trotz der umfassenden Sanierung jeden Tag in einem Bereich der Kirche Gottesdienst gefeiert werden konnte. Die Gemeinde hat ihr Leben weiter am historischen Ort gestalten können. Das war nicht unwesentlich für den Erfolg dieser Sanierung.“

„Alle Handwerker, alle Betriebe haben das toleriert und akzeptiert“, führte Hildebrandt aus. „Täglich fanden zwei Heiligen Messen statt – mittags und abends. Das hat auch die Arbeiter und Handwerker berührt. Es gab ein gutes Miteinander, alle waren freundlich und zuvorkommend. Das Miteinander der verschiedenen Gewerke ist auch dem Architekten und mir aufgefallen – und hat manchmal in schwierigen Situationen getragen. Ich denke, dass auch die Gottesdienste, die hier täglich gefeiert wurden, dazu beigetragen haben.“

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