Redaktion, 08 Januar, 2025 / 4:00 PM
Der indische Bundesstaat Haryana hat eines der schlechtesten Geburtenverhältnisse von Mädchen zu Jungen seit acht Jahren verzeichnet, berichtet Asianews, die Agentur des Päpstlichen Instituts für die auswärtigen Missionen. Grund dafür sind wohl geschlechtsselektive Abtreibungen von Mädchen.
„Das sinkende Geburtenverhältnis könnte möglicherweise darauf hindeuten, dass Mädchen im Mutterleib getötet werden. Die Praxis der weiblichen Fötizide, die gegen die Gesetzgebung zum Verbot von Geschlechtsbestimmungstests und selektiven Abtreibungen verstößt, wird im Verborgenen durchgeführt“, erklärte Dr. Pascoal Carvalho, ein ehemaliges Mitglied der von Johannes Paul II. gegründeten Päpstlichen Akademie für das Leben.
Im Jahr 2024 kamen in Haryana, einem der wirtschaftlich fortschrittlichsten Bundesstaaten Indiens, 910 neugeborene Mädchen auf 1.000 neugeborene Jungen (2023: 916). Nach vorläufigen Angaben der Gesundheitsbehörde des Bundesstaates für das Jahr 2024 wurden in diesem Zwölfmonatszeitraum im vergangenen Jahr 24.306 Mädchen weniger geboren als Jungen.
Laut einer statistischen Analyse aus dem Jahr 2019 wurden seit 1970 weltweit schätzungsweise 23 Millionen geschlechtsselektive Abtreibungen durchgeführt. Davon entfielen allein 10,6 Millionen auf Indien.
In Indien bevorzugen viele Familien männliche Nachkommen aus kulturellen und wirtschaftlichen Gründen, wie der Deutschlandfunk berichtet. Mädchen werden wegen der Mitgift oft als finanzielle Belastung gesehen, während Söhne als Altersabsicherung gelten. Söhne sind außerdem in der indischen Gesellschaft wichtig für die Weiterführung des Familiennamens.
„Die katholische Kirche in Indien betont unermüdlich den Wert und die Würde des menschlichen Lebens“, erklärte Carvalho. Die Kirche ihrerseits „war sehr aktiv bei der Stärkung der Frauen durch Bildung, Rechtshilfe, Gesundheitsversorgung und nachhaltige Entwicklung, um die Mutter zu erziehen und das Leben des Mädchens zu schützen“.
Nach katholischer Lehre ist Abtreibung ein schwerwiegender moralischer Fehltritt, da das Leben eines jeden Menschen von der Empfängnis an als von Gott gewollt betrachtet wird. Die Kirche lehrt, dass der Mensch nicht über Leben und Tod verfügen darf, da nur Gott der Herr über das Leben ist. Abtreibung widerspricht dem fünften Gebot „Du sollst nicht töten“ und verletzt die Würde des ungeborenen Kindes, das als eigenständige Person ein Recht auf Leben hat.
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