Redaktion, 09 Juli, 2025 / 11:00 AM
Die Caritas und andere Verbände haben am Dienstag mehr Fokus auf den „Ausbau bezahlbaren Wohnraums“ in Deutschland gefordert. Hintergrund ist die Veröffentlichung neuer Zahlen zur Wohnungslosigkeit durch das Statistische Bundesamt am selben Tag.
„Gemeinsam mit den sozialen Trägern seien Anstrengungen zu unternehmen, damit Menschen ihre Wohnung nicht verlieren oder bei Wohnungsverlust schnellstmöglich Unterstützung erhalten, um wieder in eigenen Wohnraum zu gelangen“, hieß es in einer Mitteilung der Caritas. „Nur Hand in Hand könne es gelingen, die Situation auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern.“
Das Statistische Bundesamt meldete: „Zum Stichtag 31. Januar 2025 waren in Deutschland nach den Meldungen von Kommunen und Einrichtungen rund 474.700 Personen wegen Wohnungslosigkeit untergebracht.“ Damit habe sich die Zahl um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr wiederholt.
„Der Anstieg ist vermutlich auf Verbesserungen der Datenmeldungen im vierten Jahr seit der Einführung der Statistik zurückzuführen“, hieß es.
Zur die Bedeutung der Zahlen erklärte das Statistische Bundesamt, die Statistik erfasse „wohnungslose Personen, die in der Nacht vom 31. Januar zum 1. Februar 2025 beispielsweise in überlassenem Wohnraum, Sammelunterkünften oder Einrichtungen für Wohnungslose untergebracht waren“. Nicht erfasst seien Obdachlose sowie Personen, die bei Verwandten oder Bekannten untergekommen sind.
Die Caritas konstatierte, drohende Wohnungslosigkeit habe inzwischen „die Mitte der Gesellschaft erreicht. Oft sind es Krisensituationen wie der Verlust des Partners oder der Partnerin, Verlust von Arbeit und Einkommen, Krankheit oder andere Lebenskrisen, die dazu führen, dass Menschen ihre bisherige Wohnung und damit ihr Zuhause verlieren.“
Ulrike Kostka, die Vorsitzende der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe und Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin, sagte: „Es müssen ausreichende Ressourcen und Angebote in den Städten und Gemeinden bereitgestellt werden, damit sich die vielerorts prekäre Situation nicht weiter verschärft.“
„Die Praxisarbeit der Caritas zeigt, dass in den letzten Jahren die Probleme von Menschen auf der Straße zugenommen haben“, rief Kostka in Erinnerung. „Der Gesundheitszustand vieler Obdachloser ist besorgniserregend. Aufgrund mangelnder Finanzen fehlen bundesweit notwendige Hilfeangebote oder sind stark gefährdet.“
Als Beispiele „innovativer, wirkungsvoller Angebote“ erwähnte sie das Caritas-Arztmobil und die Caritas-Krankenwohnung für Wohnungslose in Berlin. Die Finanzierung solcher Projekte sei indes schwierig: „Hier würde eine verbesserte Situation der finanziellen Ausstattung der Kommunen und Länder die Situation wohnungsloser Menschen deutlich verbessern. Insgesamt braucht es ausreichende Mittel für flächendeckende Prävention, Nothilfe und Vermittlung in Wohnraum.“
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