Redaktion, 16 Juli, 2025 / 1:00 AM
Kardinal Reinhard Marx hat am Montag die Bedeutung der Kirche als Korrektiv für die Gesellschaft beschrieben. In seiner Ansprache beim Jahresempfang der Erzdiözese München und Freising erklärte er, es sei ein „Irrweg“, sich „in völkischen Ideen oder in andere Ideologien“ zu verlaufen.
„Wir müssen dagegenhalten!“, forderte Marx. „Als Kirche dürfen wir nicht auf der Seite der Restauration stehen, sondern wir müssen weiterhin an die Vernunft appellieren und die Fähigkeit des Menschen, in Freiheit das Gute zu wählen.“
Der Erzbischof von München und Freising empfing etwa 600 Gäste aus Kirche, Gesellschaft und Politik in München-Schwabing. Florian Herrmann (CSU), der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, verlas ein Grußwort.
Kardinal Marx verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Christen „in einer Gesellschaft von Minderheiten eine kreative Kraft sind, dass die anderen sagen: Gut, dass ihr da seid und mitgeht.“
Er sprach in seiner Rede von einem „Zivilisationsrückschritt“ und einem „Leiden an der Moderne“. Vor diesem Hintergrund stellte er klar: „Wir brauchen Verteidigung. Aber ich möchte nicht erleben, das unter dem Christbaum wieder Panzer verschenkt werden, dass wir nicht mehr wissen, was Krieg bedeutet. Das Schlimmste auf der Welt – das ist der Krieg!“
„Waffen lösen gar nichts, sondern nur der Versuch zu sprechen, Kompromisse zu machen, Menschen zueinander zu führen, Interessen auszugleichen“, so Marx. „Und das geht nur, wenn Mächte und Kräfte da sind, die über den Tag hinausdenken und die ganze Menschheitsfamilie im Blick haben.“
Marx ist seit 2008 für das Erzbistum München und Freising zuständig, nachdem ihn Papst Benedikt XVI. Ende 2007 ernannt hatte. Seit 2010 ist er Kardinal. Von 2014 bis 2020 war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und lancierte in dieser Funktion den Synodalen Weg, der inzwischen zum Teil dramatische Reformbestrebungen formuliert hat. Im Zusammenhang mit der Missbrauchskrise bot Marx im Jahr 2021 seinen Rücktritt an, was Papst Franziskus jedoch ablehnte.
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