Vatikanstadt, 13 August, 2025 / 11:00 AM
Papst Leo XIV. sagte am Mittwochvormittag bei der Generalaudienz: „Jesus ist nicht empört über unsere Schwäche. Er weiß sehr wohl, dass keine Freundschaft vor dem Risiko des Verrats gefeit ist.“
Dennoch vertraue er weiterhin und sitze „mit seinen Jüngern am Tisch“, fuhr Leo in der vatikanischen Audienzhalle fort, wo die Generalaudienz wegen der römischen Hitze stattfand. „Er gibt das Brechen des Brotes nicht auf, selbst für diejenigen, die ihn verraten werden. Das ist die stille Kraft Gottes: Er verlässt niemals den Tisch der Liebe, selbst wenn er weiß, dass er allein zurückbleiben wird.“
Der Pontifex forderte die Gläubigen auf, „in unseren Herzen Raum für die Wahrheit zu schaffen. Die Erlösung beginnt hier: mit dem Bewusstsein, dass wir vielleicht diejenigen sind, die das Vertrauen in Gott brechen, aber dass wir auch diejenigen sein können, die es sammeln, schützen und erneuern“.
Die Hoffnung bestehe darin „zu wissen, dass Gott uns niemals im Stich lässt, auch wenn wir versagen. Selbst wenn wir ihn verraten, hört er nie auf, uns zu lieben. Und wenn wir uns von dieser Liebe berühren lassen – demütig, verwundet, aber immer treu –, dann können wir wirklich neu geboren werden. Und wir können beginnen, nicht mehr als Verräter zu leben, sondern als Kinder, die immer geliebt werden“.
Die Fragen der Apostel – „Doch nicht etwa ich?“ –, wer Jesus ausliefern würde, gehörten „vielleicht zu den aufrichtigsten Fragen, die wir uns stellen können“, erläuterte Leo. „Es ist nicht die Frage des Unschuldigen, sondern die des Jüngers, der entdeckt, dass er zerbrechlich ist. Es ist nicht der Schrei des Schuldigen, sondern das Flüstern dessen, der lieben will, sich aber bewusst ist, dass er Schaden anrichten kann. In diesem Bewusstsein beginnt der Weg der Erlösung.“
„Jesus verurteilt nicht, um zu demütigen“, stellte der Papst klar. „Er sagt die Wahrheit, weil er retten will. Und um gerettet zu werden, muss man fühlen – fühlen, dass man Teil davon ist, fühlen, dass man trotz allem geliebt wird, fühlen, dass das Böse real ist, aber nicht das letzte Wort hat. Nur wer die Wahrheit einer tiefen Liebe erfahren hat, kann auch die Wunde des Verrats akzeptieren.“
Wenn wir die eigenen Grenzen erkennen und uns „vom Schmerz Christi berühren“ lassen, „dann können wir endlich wiedergeboren werden“, unterstrich Papst Leo. „Der Glaube erspart uns nicht die Möglichkeit der Sünde, aber er bietet uns immer einen Ausweg: den der Barmherzigkeit.“
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