Wiedergewählter Abt von Einsiedeln: Tradition bewahren und mutig neue Wege gehen

Redaktion, 09 September, 2025 / 4:00 PM

Der wiedergewählte Abt von Einsiedeln, Urban Federer OSB, will das berühmte Schweizer Kloster als Ort erhalten, „an dem Menschen wertvolle Begegnungen machen können: mit Gott, mit anderen Menschen, mit sich selbst“.

„Aus starken Wurzeln wollen wir Zuversicht schöpfen und gemeinsam offenbleiben – für Pilgernde, für Menschen auf der Suche nach Orientierung und Hoffnung“, so Abt Urban gegenüber dem Portal kath.ch am Montag. „Dabei gilt es, die Tradition zu bewahren und zugleich mutig neue Wege zu beschreiten.“

Während viele Klöster mit extremem Nachwuchsmangel zu kämpfen haben, gab es in Einsiedeln „Gott sei Dank auch in den letzten Jahren immer wieder neu Eintretende“, betonte der Abt. „Auch in Zukunft kann ich so auf viele ältere und jüngere Mitbrüder bauen.“

„Nicht die Größe unserer Gemeinschaft wird aber in Zukunft entscheidend sein, sondern die Art und Weise, wie wir zusammenleben und unser benediktinisches Charisma leben“, stellte er klar.

Der 57-jährige Abt war 1988 bei den Benediktinern in Einsiedeln eingetreten, nachdem er zuvor bereits dort die Klosterschule besucht hatte. 1992 erfolgte die ewige Profess, 1994 dann die Priesterweihe.

2001 kehrte der damalige Pater Urban an die Klosterschule von Einsiedeln zurück, diesmal aber als Lehrer. 2007 promovierte er im Fach Germanistik. Ab 2010 übernahm Pater Urban als Dekan und Generalvikar von Einsiedeln bedeutende Führungsaufgaben. Ende 2013 wurde er dann Abt.

Die zwölfjährige Amtszeit endete in diesem Jahr, sodass Ende August die Wiederwahl erfolgte, die Papst Leo XIV. am 5. September offiziell bestätigte. Einsiedeln ist eine Territorialabtei, gehört also nicht zu einer Diözese. Entsprechend ist Abt Urban auch Teil der Schweizer Bischofskonferenz. Er ist aber kein Bischof, hat also nicht dessen Weihegewalt, sondern lediglich die entsprechende Jurisdiktionsgewalt.