Freitag, Dezember 05, 2025 Spenden
Ein Dienst von EWTN News

Bischof Ipolt: „Wir sind zu sehr mit dem Diesseits beschäftigt“

Bischof Wolfgang Ipolt

„Der Gedanke an das letzte Gericht ist heute verblasst – wir sind zu sehr mit dem Diesseits beschäftigt“, konstatierte der Bischof von Görlitz, Wolfgang Ipolt, am Sonntag bei der Bistumswallfahrt nach Neuzelle. Zu Gast war auch Bischof Clemens Pickel aus dem Bistum St. Clemens in Saratow (Russland).

„Für mich ist das Wissen um Gottes Gericht voller Hoffnung“, sagte Ipolt in seiner Predigt. „Gott wird einmal Gerechtigkeit schaffen. Er wird ‚es richten‘ – wie wir gern sagen – im doppelten Sinn. Das Gericht Gottes ist darum nicht schrecklich. Es wird für den Menschen heilsam sein, die eigene Lebenswirklichkeit mit Gott anzuschauen; sein Blick ist wahrhaftig und zugleich erlösend und befreiend. Darauf dürfen wir hoffen.“

Der Bischof der kleinsten Diözese in Deutschland ging ausführlich auf das Thema Hoffnung ein. Neben dem Gericht am Ende des Lebens – „die Stunde der Gerechtigkeit“ – erwähnte er zwei weitere Punkte, um „diese christliche Haltung (Tugend) der Hoffnung einüben“ zu lernen.

Ein Übungsfeld sei das Gebet: „Es ist der Ort, wo wir unsere Hoffnung ganz auf Gott setzen. Wir trauen ihm zu, dass er bestimmte Situationen wenden kann; wir trauen ihm zu, dass er uns beisteht und manchmal Auswege zeigt, wo wir nicht weiter wissen.“

„Das Gebet füreinander ist eine Brücke zu Gott und zugleich ein Zeichen dafür, dass wir von Gott etwas erwarten und erhoffen“, unterstrich Ipolt.

Außerdem gebe es das Leiden, das „zu unserer menschlichen Existenz“ gehört, um die Hoffnung einzuüben. „Natürlich müssen wir alles tun, um Leid zu mindern oder zu überwinden“, stellte er klar, „aber ganz aus der Welt schaffen können wir es nicht. Niemand ist in der Lage, die Macht des Bösen, die angehäufte Schuld, ganz aus der Welt zu schaffen – das kann nur Gott.“

Insofern gelte: „Die Humanität einer Gesellschaft messe ich daran, wie sie mit dem Leiden und vor allem mit den Leidenden umgeht. Da zeigt sich, wie viel Erbarmen und selbstlose Liebe gegenwärtig ist. Ich glaube, dass in jedem Leiden ein mitleidender und mittragender Gott anwesend ist. Darum gibt es auch darin Hoffnung und der Mensch braucht nicht zu verzweifeln.“

Am Schluss ermunterte Ipolt die Gläubigen, wenn „wir bei verschiedenen Gelegenheiten wieder das kleine Wort ‚hoffentlich‘ in den Mund nehmen (das wird geschehen!)“, möge es immer gefüllt sein „mit dem Blick auf Gott, der unsere einzige Hoffnung ist“.

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

WhatsApp Telegram

Unsere Mission ist die Wahrheit. Schließen Sie sich uns an!

Ihre monatliche Spende wird unserem Team helfen, weiterhin die Wahrheit zu berichten, mit Fairness, Integrität und Treue zu Jesus Christus und seiner Kirche.

Spenden

Die Besten katholischen Nachrichten - direkt in Ihren Posteingang

Abonnieren Sie unseren kostenlosen CNA Deutsch-Newsletter.

Klicken Sie hier