Studie zeigt dramatischen Einbruch bei Kirchenbindung

Redaktion, 31 Oktober, 2025 / 3:00 PM

Trotz massiven Mitgliederschwunds zeigen Katholiken eine stärkere Bindung an ihre Kirche als Protestanten. Laut einer neuen fowid-Studie würden sich heute 41 Prozent der Katholiken erneut für ihre Kirche entscheiden, während es bei den Protestanten nur 36 Prozent sind. An der im Oktober in Berlin präsentierten Untersuchung nahmen rund 1.000 Kirchenmitglieder teil.

Besonders bemerkenswert ist, dass junge Katholiken im Alter von 18 bis 29 Jahren mit 53 Prozent die höchste Bindung aller Altersgruppen aufweisen. Insgesamt ist die Kirchenbindung in Deutschland jedoch dramatisch eingebrochen: Nur noch 39 Prozent aller Christen würden heute wieder ihrer Kirche beitreten.

Noch deutlicher fällt die Bilanz bei der endgültigen Entscheidung aus. Lediglich 16 Prozent der Befragten würden sich erneut für einen Eintritt entscheiden, während dieser Anteil 2005 noch bei 36 Prozent lag. Und doch ist der Anteil der Katholiken, die sonntags zur Messe gehen und damit ihren Glauben auch praktizieren, noch viel geringer. Laut Kirchenstatistik gehen nur 6,6 Prozent der Katholiken regelmäßig zur Messe, sind also auch tatsächlich an die Kirche gebunden.

Mehr als die Hälfte der Kirchenmitglieder (53 Prozent) tendiert mittlerweile zu einem Leben ohne Kirchenmitgliedschaft: 33 Prozent antworteten mit „wahrscheinlich” und 20 Prozent mit „sicher”, dass sie heute nicht wieder eintreten würden.

Auch das Geschlechterverhältnis hat sich grundlegend verändert. Während im Jahr 2005 noch zwei Drittel der Frauen (66 Prozent) und 56 Prozent der Männer ihre Kirche erneut gewählt hätten, sind es im Jahr 2025 nur noch 36 Prozent der Frauen und 43 Prozent der Männer.

Ende 2024 ist der Anteil der Kirchenmitglieder an der Bevölkerung in Deutschland erstmals unter die 50-Prozent-Marke gesunken. Mit 23,7 Prozent Katholiken und 21,5 Prozent Protestanten machen die Kirchen zusammen nur noch 45 Prozent der Bevölkerung aus. Die Konfessionslosen stellen mit 46,8 Prozent inzwischen die Mehrheit der Bevölkerung.