Redaktion, 19 Dezember, 2025 / 11:00 AM
Der Theologe Johannes Hartl, der das Gebetshaus Augsburg gegründet hat und auch die MEHR-Konferenzen organisiert, hat sich gegen verschiedene Darstellungen in der vom Bayerischen Rundfunk gesendeten Dokumentation „Die hippen Missionare“ verwahrt. Die Sendung hatte sich kritisch mit katholischen Bewegungen und Personen auseinandergesetzt, die sich für die Neuevangelisierung einsetzen.
Gegenüber CNA Deutsch erklärte Hartl, die Dokumentation habe seine Erwartungen bestätigt – „ein weitgehend vorher feststehendes Framing sollte auf Biegen und Brechen durchgesetzt werden“.
Die Ergebnisse der zweijährigen Recherche seien indes „recht mager“: „Zehntausende haben das Gebetshaus in den letzten Jahre besucht. Um eine kritische ‚Aussteigerin‘ zu finden, musste auf eine Frau zurückgegriffen werden, die im Sommer 2017 (!) kurze Zeit in Augsburg verbrachte. So negativ freilich können ihre Erlebnisse nicht gewesen sein, nahm sie doch auch später noch begeistert an einer Gebetshaus-Veranstaltung teil.“
Die katholische Wochenzeitung „Die Tagespost“ hatte die Sendung mit den Worten zusammengefasst: „Problematisiert werden drei missionarisch aktive Gruppierungen: das Gebetshaus Augsburg, die charismatisch-katholische Loretto-Gemeinschaft und FOCUS, die ‚Fellowship of Catholic University Students‘, eine amerikanische universitäre Missionsinitiative. ‚Über zwei Jahre‘ haben die Macher Andreas Herz und Ralph Gladitz investiert, herausgekommen sind 45 Minuten Fernsehen mit eher begrenztem Neuigkeitswert: Das Gebetshaus Augsburg verlangt Geld für seine Jüngerschaftsschule und erlaubt sich den Bezug auf die Bibel, wenn es um das Verhältnis von Mann und Frau geht.“
„Johannes Hartl sagt in einem zwölf Jahre alten Vortrag, dass eine Ehe nicht zwischen Menschen gleichen Geschlechts bestehen könne, und wagt es auch, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zu kritisieren“, so die Tagespost weiter.
Hartl betonte mit Blick auf „Die hippen Missionare“: „Von der behaupteten ‚toxischen Spiritualität‘ konnte nichts nachgewiesen werden. Um auf ‚Problematisches‘ aus meinem Munde zu Familie und Politik zu gelangen, musste nach einem online seit Jahren nicht mehr verfügbaren Vortrag aus dem Jahr 2013 gesucht werden.“
Wenn sein Vortrag mit dem Titel „Die Kunst eine Frau zu lieben“ nicht die Aussage enthalte, „das für die Frau Einzigartige sei das Kinderkriegen, dann legt eine evangelische Theologin mir diesen Satz einfach in den Mund. So einfach geht das!“
Hartl kritisierte außerdem: „Zur Stellungnahme auf die ohnehin dünnen Vorwürfe verbleiben mir in der 45-minütigen Doku rund 45 Sekunden Redezeit. Leider nicht in den Endschnitt schaffte es meine Antwort auf die Frage des Redakteurs, weshalb unsere Jüngerschaftsschule so teuer sei. Sie koste […] etwas, so meine Antwort, weil im Gebetshaus jeder seinen Beitrag freiwillig zahle: anders als beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk.“ Umgerechnet beliefen sich die Kosten jedoch auf nur etwa zehn Euro pro Tag.
Bei „Die hippen Missionare“ handle es sich letztlich um „eine reichlich bemühte Suche um ein Haar in der Suppe. Ob so offensichtliches Framing bei vielen verfangen wird, darf angezweifelt werden. Deshalb nehme ich die kritische Darstellung sehr gelassen hin.“
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