Vatikanstadt, 22 Dezember, 2025 / 1:00 PM
„Die Kirche ist von Natur aus extrovertiert“, hat Papst Leo XIV. in seiner vorweihnachtlichen Ansprache an die Kardinäle und andere Mitarbeiter der römischen Kurie betont. Sie sei „auf die Welt ausgerichtet, missionarisch“.
Die Kirche habe „von Christus die Gabe des Heiligen Geistes empfangen, um allen die Frohe Botschaft von der Liebe Gottes zu verkünden. Als lebendiges Zeichen dieser göttlichen Liebe zur Menschheit existiert die Kirche, um einzuladen, zu rufen und zum Festmahl zu versammeln, das der Herr für uns bereitet, damit jeder sich als geliebtes Kind, als Bruder und Schwester seines Nächsten, als neuer Mensch nach dem Bild Christi und damit als Zeuge der Wahrheit, der Gerechtigkeit und des Friedens erfahren kann.“
Der Pontifex ging in seinen Überlegungen vom Apostolischen Schreiben Evangelii gaudium aus, das Papst Franziskus 2013 veröffentlicht hatte. Leo würdigte seinen Vorgänger im Petrusamt ausdrücklich: „Seine prophetische Stimme, sein pastoraler Stil und sein reichhaltiges Lehramt haben den Weg der Kirche in diesen Jahren gekennzeichnet und uns vor allem ermutigt, die Barmherzigkeit Gottes wieder in den Mittelpunkt zu stellen, der Evangelisierung größeren Schwung zu verleihen, eine frohe und freudige Kirche zu sein, die alle annimmt und den Ärmsten Aufmerksamkeit schenkt.“
Der Missionsauftrag der Kirche ergebe sich „aus der Tatsache, dass Gott selbst sich zuerst auf den Weg zu uns gemacht und in Christus gekommen ist, um uns zu suchen“, setzte Leo seine Überlegungen fort. „Die Mission hat ihren Ursprung im Herzen der Heiligsten Dreifaltigkeit: Gott hat nämlich seinen Sohn geweiht und in die Welt gesandt, damit ‚jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat‘ (Joh 3,16). Der erste große ‚Exodus‘ ist also derjenige Gottes, der aus sich selbst herausgeht, um uns entgegenzukommen.“
„So wird die Mission Jesu auf Erden, die im Heiligen Geist in der Mission der Kirche ihre Fortsetzung findet, zum Unterscheidungskriterium für unser Leben, für unseren Glaubensweg, für das kirchliche Handeln und auch für den Dienst, den wir in der Römischen Kurie leisten“, betonte der Papst. „Die
Strukturen dürfen nämlich den Weg des Evangeliums nicht erschweren oder verlangsamen oder die
Dynamik der Evangelisierung behindern.“
Es brauche „eine immer missionarischere Römische Kurie, in der die Institutionen, Ämter und Aufgaben auf die großen kirchlichen, pastoralen und sozialen Herausforderungen der heutigen Zeit ausgerichtet sind und nicht nur der Gewährleistung der laufenden Verwaltung dienen“.
Als zweitem Punkt widmete sich Leo dem Aspekt der Gemeinschaft. Man sei „dazu gerufen, Baumeister der Gemeinschaft Christi zu sein, die danach verlangt, in einer synodalen Kirche Gestalt anzunehmen, in der alle an derselben Mission zusammenarbeiten und mitwirken, jeder entsprechend seinem Charisma und der ihm übertragenen Aufgabe. Dies lässt sich jedoch weniger mit Worten und Dokumenten als vielmehr durch konkrete Gesten und Haltungen erreichen, die sich in unserem Alltag, auch im Arbeitsumfeld, manifestieren müssen.“
Letztlich müsse die Arbeit der Kurie auch in einem „weiten Horizont“ gedacht werden: „Wir sind keine kleinen Gärtner, die sich um ihren eigenen Garten kümmern, sondern wir sind Jünger und Zeugen des Reiches Gottes, die berufen sind, in Christus Sauerteig einer universalen Geschwisterlichkeit zwischen verschiedenen Völkern, verschiedenen Religionen, zwischen Frauen und Männern aller Sprachen und Kulturen zu sein. Und dies geschieht, wenn wir zuerst selbst als Brüder und Schwestern leben und das Licht der Gemeinschaft in der Welt aufleuchten lassen.“
Abschließend fasste Papst Leo zusammen: „Die Arbeit jedes Einzelnen ist wichtig für das Ganze, und das Zeugnis eines christlichen Lebens, das in der Gemeinschaft Ausdruck findet, ist der erste und größte Dienst, den wir tun können.“
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