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Kein „absolutes Verbot“: Vatikan-Experte über Marientitel „Miterlöserin“

Die Glaubenskongregation

Ein Experte des vatikanischen Dikasteriums für die Glaubenslehre, Msgr. Maurizio Gronchi, hat klargestellt, dass die Verwendung der Marientitel „Miterlöserin“ und „Mittlerin“ nicht vollkommen verboten ist, sondern dass sie in der Volksfrömmigkeit unter Berücksichtigung ihrer Bedeutung weiter verwendet werden dürfen.

„Es handelt sich nicht um ein absolutes Verbot, aber sie werden nicht mehr in offiziellen Dokumenten oder in der Liturgie verwendet werden. Wenn sie jedoch in der Volksfrömmigkeit verwendet werden, wobei ihre Bedeutung verstanden wird, wird niemand dies sanktionieren“, sagte der Theologe in einem Interview mit EWTN Noticias.

Das Interview erfolgte nach der Veröffentlichung des Dokuments Mater populi fidelis im November, in dem das Dikasterium für die Glaubenslehre unter der Leitung von Kardinal Víctor Manuel Fernández darauf hinwies, die Verwendung des Titels „Miterlöserin“ sei „immer unangebracht“. Der Text rief ferner zu „besonderer Vorsicht“ bei der Verwendung des Titels „Mittlerin aller Gnaden“ auf. Die vatikanische Wortmeldung hat unter den Gläubigen Kontroversen ausgelöst, insbesondere unter denen, die diese Begriffe in der katholischen Kirche verwenden.

Woher stammt die Studie über die Begriffe Miterlöserin und Mittlerin?

Gronchi erklärte: „Das Thema ist alt. Seit 99 Jahren, seit 1926, wird dieses Problem behandelt. Wir haben es mehrfach untersucht, und es sind weitere Anfragen zur Klärung dieser Begriffe beim Dikasterium eingegangen. Diese Titel stellen ein Problem dar. Es besteht die Gefahr, dass sie die zentrale Bedeutung Jesu Christi für das österliche Geheimnis der Erlösung verschleiern und nicht klar zum Ausdruck bringen.“

„Aus diesem Grund“, so der Theologe, „ist es jetzt an der Zeit, diese Titel zu klären, damit, wenn gesagt wird, dass sie in der Vergangenheit verwendet wurden, dies bedeutet, dass dies in unangemessener Weise geschehen ist. Das bedeutet nicht, dass es falsch war, sondern dass eine Definition dieser Titel noch nicht ausgereift und klar war.“

Der Experte des Glaubens-Dikasteriums betonte, das Dokument sei eine Lehrschrift, die „vertieft, klarstellt und sagt, dass diese Begriffe nicht angemessen und nicht opportun sind, einfach weil Maria an der Erlösung teilhat, an der Erlösung mitwirkt, aber nicht auf die gleiche Weise wie Jesus“.

Nachdem er darauf hingewiesen hatte, dass die Jungfrau wie der Mond ist, der das Licht der Sonne, das Symbol Jesu, reflektiert, erinnerte Gronchi daran, dass „Maria Jesus zur Welt bringt, aber am Kreuz stirbt Jesus, nicht Maria. Maria nimmt mit ihrem Herzen, mit ihrer Zuneigung, mit ihrem ganzen Wesen teil, aber es ist eine Teilnahme, die das Dokument als dispositiv bezeichnet, das heißt, Maria hilft uns, die Gnade Christi anzunehmen, aber sie ist nicht die Quelle der Gnade und auch nicht die Mittlerin aller Gnaden.“

Verwirrung unter gläubigen Katholiken

Auf die Frage, was er den Gläubigen sagen will, die sich durch das neue Dokument des Vatikans verwirrt fühlen, antwortete Gronchi: „Sie sollten sich nicht verwirrt fühlen. Sie sollten zu Maria beten und sie mit dem Heiligen Rosenkranz verehren. Der Rosenkranz enthält die Geheimnisse des Lebens Jesu, daher betet man zu Maria, indem man über die Geheimnisse des Lebens Jesu meditiert.“

„Dies ist die einfachste und beliebteste Form der Verehrung, mit der man in den Himmel kommt. Das haben schon die Heiligen gesagt, und man betet zu Maria mit Gelassenheit. Wenn wir auch die Lauretanische Litanei mit ihren schönen Titeln verwenden wollen, brauchen wir nichts weiter hinzuzufügen“, fuhr er fort.

„Was wir über Maria sagen müssen“, schloss Gronchi, „ist, dass sie die Mutter des Herrn ist, die Mutter Gottes, die Mutter der Kirche, die Mutter des gläubigen Volkes, die uns begleitet und uns mit Zärtlichkeit und großer Liebe führt.“

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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