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Wie Christen Menschen mit gleichgeschlechtlicher Neigung begleiten können

"Ich habe ziemlich viel über Freundschaft geschrieben, und wie gute, gesunde Freundschaften mir geholfen haben, aber ich habe auch realisiert, dass Einsamkeit ein Geschenk sein kann, aus dem man viel schöpfen kann"
Der Umschlag des Buches von Daniel Mattson

Entwickle Dein Mitgefühl und Deine Empathie: Besonders gegenüber jenen, die mit Herausforderungen ringen, die nicht die Deinen sind. 

Das ist die Botschaft, von der Dan Mattson hofft, dass sie alle Gläubigen aus seinem Buch erhalten, in dem er für mehr Mitgefühl für Menschen plädiert, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen.

Selbst wenn jemand sich nicht in die Lage eines anderen ganz hineinversetzen könne, sollte er immerhin Mitgefühl haben, so Mattson weiter.

Der Autor des Buches "Why I don‘t call myself gay" (zu Deutsch in etwa: "Warum ich mich nicht als schwul bezeichne") hat aber auch ein weiteres Ziel. Es geht ihm um ein tieferes, besseres Verständnis menschlicher Sexualität, so der Autor. In seinem Buch erklärt er, warum er aus diesem Grund gegen die Verwendung des Begriffs "gay" ("schwul") ist und ähnliche Worte, mit denen menschliche Sexualität etikettiert werden soll.

Die traditionelle Sicht der Kirche – die Menschen nicht danach klassifiziert, zu welchem Geschlecht sie sich hingezogen fühlen - ist eine viel ganzheitlichere, was Identität und Leben betrifft, so Mattson. Er ist überzeugt: Diese Perspektive, die auch beinhaltet, was der Glaube über das Leiden und die Keuschheit lehrt, erlaubt allen Menschen, echtes Glück zu finden - auch Menschen, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen.

Mattsons Schriften werden unterstützt von Erzbischof José Gomez von Los Angeles und Kardinal Robert Sarah, dem Präfekten der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, der auch das Vorwort für das Buch schrieb und es kürzlich in einem Kommentar im "Wall Street Journal" erwähnte.

Mattson ermuntert in seinem Buch Christen, die sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen, aber auch deren Angehörige und Freunde, Vertrauen zum Evangelium und der Kirche zu haben. "Vertraue darauf, dass die Kirche der Ort für alle Dir nahestehenden Menschen ist, auch was die Lehre über diese heutzutage zu umkämpften Fragen betrifft", so der Autor.

"Hier finden wir die Quelle zur Freiheit und wahren Freude. Wir müssen wirklich glauben, dass Keuschheit die Frohe Botschaft ist".

Der Autor ermutigt auch Menschen, deren Angehörige und Freunde sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen, "sich mit ihnen auf den Weg zu machen, und in Liebe zu begleiten". Er rät Familien, ihren Lieben wirklich zuzuhören, für sie und ihre Lebenssituation da zu sein, bevor sie mit ihnen über Moralität reden. "Vertraut darauf, dass Gott, in der Fülle der ihm Zeit, diese Person zurückbringt, aber stattet Euch selber mit dem Wissen und der Kenntnis aus, über die Lehre der Kirche als Gute Nachricht zu reden und vertraut darauf, dass Gott die Gelegenheit schaffen wird, und Euch die Change geben wird, dabei zu helfen, heimzukehren."

Mattson schreibt aus eigener Erfahrung, betont er. Das Buch entstand, weil er seine eigenen Erlebnisse niederschrieb, um sie besser zu verstehen, auch was seine eigene Hingezogenheit zum gleichen Geschlecht betrifft, und um die Fragen zu beantworten, die er sich als junger Mensch darüber gestellt hatte.

"Hoffentlich wird es einigen anderen Menschen helfen, die Gott lieben und ihm nachfolgen wollen", so der Autor.

Aus seiner eigenen Erfahrung verkürze die Art und Weise, in der heute oft über Sexualität gesprochen werde, und wo Menschen oft als entweder "schwul" oder "nicht schwul" bezeichnet werden, den Blick auf den Kontext, den die Kirche leistet: Im Katholizismus wird der ganze Mensch betrachtet. Dieser Aspekt der Glaubenslehre, der sich mit der Sexualität befasst, lehrt auch "dass wir alle herausgefordert sind, geistlich zu wachsen", erklärt Mattson. "Nun, dies ist eine Herausforderung, an der ich wachsen kann, aber der Katechismus sagt mir, wie das zu tun ist und die Kirche ist da, um mich anzuleiten und begleiten, so wie jeden anderen Menschen auch."

Einsamkeit ist eine der Herausforderungen, an denen man wachsen kann, hofft Mattson mit seinem Buch zu erklären: "Eine grundlegende Frage, die sich jeder stellen muss, der sich zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt". Doch nicht nur diese: Viele Leser völlig unterschiedlicher Herkunft hätten ihm mitgeteilt, dass seine Beschreibung der Erfahrung von Einsamkeit fruchtbar und hilfreich sei: Schließlich sei jeder Mensch im Leben mal allein, egal ob unverheiratet, getrennt lebend, verwitwet.

"Ich habe ziemlich viel über Freundschaft geschrieben, und wie gute, gesunde Freundschaften mir geholfen haben, aber ich habe auch realisiert, dass Einsamkeit ein Geschenk sein kann, aus dem man viel schöpfen kann", so Mattson.

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