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Seliggesprochen: Ein Märtyrer, der den Ureinwohnern diente

Darstellung des Seligen bei der heiligen Messe in Oklahoma City am 23. September 2017

Am 23. September wurde in Oklahoma City Pater Stanley Francis Rother seliggesprochen, ein Märtyrerpriester, der die Eingeborenen von Guatemala verteidigt hatte und der in diesem Land "Pater Aplas" oder "Pater Francisco" genannt wird.

"Das Martyrium des seligen Stanley Francis Rother erfüllt uns mit Trauer, aber die Güte, die Großzügigkeit und den Mut eines großen Glaubensmannes zu sehen erfüllt uns mit Freude", sagte der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Amato, der Papst Franziskus vertrat, bei der Heiligen Messe im Cox Convention Center am vergangenen Samstag.

In seiner Predigt erklärte der Kardinal auch, dass Pater Rother "ein wahres Licht für die Kirche und die Welt war", weil er "nicht hasste, sondern liebte, nicht zerstörte, sondern aufbaute."

"Der selige Stanley Rother streckt seine Hände heute zu uns aus, damit wir wie er Zeugen und Boten des Evangeliums seien. Die Gesellschaft braucht diese Quelle des Guten", fügte er hinzu.

An der Messe, die Kardinal Angelo Amato zusammen mit dem Erzbischof von Oklahoma, Monsignore Paul S. Coakley und seinem Vorgänger, Monsignore Eusebius J. Beltran, der vor zehn Jahren den Seligsprechungsprozess Pater Rothers offiziell eröffnet hatte, zelebrierte, nahmen mehr als 20.000 Personen teil.

Als Gedenktag von Pater Rother wurde der 28. Juli festgelegt – der Tag, an dem man ihm eine tödlichen Schuss in den Kopf versetzt hatte.

Ein einfaches, heiligmäßiges Leben

Stanley Francis Rother wurde 1935 in dem kleinen Dorf Okarche im Bundesstaat Oklahoma geboren, in dem die Religion, die Erziehung und die Farmen die Säulen der Gesellschaft bildeten.

Der Junge führte ein einfaches Leben und arbeitete auf der elterlichen Farm. Da er von Priestern umgeben war spürte er den Anruf Gottes und machte sich auf ins Seminar. Dort sollte das wahre Abenteuer seines Lebens beginnen.

Im Seminar hatte er Schwierigkeiten im Studium, ähnlich wie der berühmte Pfarrer von Ars, Jean Marie Vianney.

Die Verfasserin der Biographie Pater Stanleys, Maria Scaperlanda, sagte zu CNA, dass "beide einfache Männer waren, die wussten, dass die zum Priestertum berufen waren und jemand musste sie antreiben, damit sie ihre Studien beendeten. Danach legten sie Güte, Einfachheit und ein großmütiges Herz in alles, was sie taten."

Während Stanley das Seminar Johannes XXIII. besuchte,  bat die Kirche in den Vereinigten Staaten darum, Helfer nach Mittelamerika zu senden und dort Missionen zu errichten. Als Antwort auf diesen Aufruf gründeten die Diözesen von Oklahoma und von Tulsa eine Mission in Santiago Atitlan, einer sehr armen Gemeinde in Guatemala.

Einige Jahre nach seiner Priesterweihe akzeptierte Pater Stanley die Einladung, sich dieser Mission anzuschließen. Dort würde er die kommenden 13 Jahre seines Lebens verbringen.

Als er dort ankam, begannen die Maya des Volkes Tzutuhil ihn nach seinem zweiten Vornamen, Francis, "Pater Francisco", zu nennen.  

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Pater Stanley seinerseits merkte, dass alles, was er auf der Farm seiner Familie gelernt hatte, ihm nützlich sein konnte, da er als Missionspriester nicht nur berufen war, die Heilige Messe zu feiern, sondern auch bei der täglichen Arbeit der Bauern zu helfen.

"Pater Stanley war von Natur aus veranlagt, mit dem Menschen die Arbeit zu teilen, mit ihnen das Brot zu teilen und mit ihnen das Leben zu feiern. Das führte dazu, dass die guatemaltekische Gemeinde sagt, er "war unser Priester", kommentierte Scaperlanda.

Von 1980 bis 1981 erreichte die durch den Bürgerkrieg verursachte Gewalt ein unerträgliches Ausmaß. Der Märtyrer sah, wie seine Freunde und Pfarreimitglieder entführt oder getötet wurden. Auch sein Name befand sich auf der Todesliste.

In dem Brief, den er an seinem letzten Weihnachtsfest an seine Familie gesandt hatte, schrieb er, dass er sein Volk nicht alleinlassen wolle und dass er sein Leben geben würde, wenn es notwendig wäre.

Am Morgen des 28. Juli 1981 drang ein Mann mit vorgehaltener Waffe in die Wohnung Pater Franciscos ein, weckte ihn und sagte, dass sie seinetwegen gekommen seien.

Drei "Ladinos", genannte, maskierte Männer warteten auf ihn. Sie waren dafür bekannt, die Eingeborenen und die armen Bauern niederzumetzeln. Nun wollten sie Pater Stanley "verschwinden lassen". Er wehrte sich und kämpfte 15 Minuten lang – so lange, bis sie zwei Mal auf ihn schossen. Auf diese Weise starb er.

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