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In diesen Ländern werden Christen am stärksten verfolgt: Neue Zahlen von Open Doors

Referenzbild

Den neuen Weltverfolgungsindex hat die Organisation Open Doors vorgestellt. Das Hilfswerk macht auf die zunehmend bedrohliche und dramatische Lage von Christen in den 50 Ländern aufmerksam, in denen sie aufgrund ihres Glaubens am stärksten verfolgt werden. 

In den Ländern des Weltverfolgungsindex leben etwa 4,8 Milliarden Menschen, von denen sich mehr als 600 Millionen zum christlichen Glauben bekennen. Davon sind über 200 Millionen einem hohen Maß an Verfolgung ausgesetzt. Hier die Rangfolge der zehn Länder, in denen Christen laut Open Doors am härtesten verfolgt werden:

  1. Nordkorea
  2. Afghanistan
  3. Somalia
  4. Sudan
  5. Pakistan
  6. Eritrea
  7. Libyen
  8. Irak
  9. Jemen
  10. Iran

Open Doors benennt als Hauptursache für Christenverfolgung die aufstrebenden islamistischen und nationalistischen Bewegungen, vor allem in Afrika, Asien und dem Nahen Osten. Dort treiben Islamisten die Radikalisierung größerer Bevölkerungsteile voran, so die Organisation, und stürzen ganze Länder in Krieg und Chaos.

Befeuert werde diese Entwicklung durch den Bruderkampf zwischen Sunniten und Schiiten mit ihren Schutzmächten Saudi-Arabien und Iran, berichtet Open Doors.

Ideologisch geprägter Nationalismus auf Basis des Kommunismus engt das Leben der Christen in Vietnam und Laos immer mehr ein, verstärkt auch wieder in China, meldet die Organisation.

Nordkorea ist mit dem Personenkult um die "Kim-Dynastie" erneut – und seit 2002 – auf Platz 1 der schlimmsten Christenverfolger. 

Hintergrund und Definition

Der Weltverfolgungsindex ist nach eigenen Angaben die weltweit einzige Erhebung, für die verfolgte Christen anhand einer differenzierten und von Wissenschaftlern und Experten kontinuierlich weiterentwickelten Methodik jährlich direkt befragt werden. Damit soll ihre Situation möglichst genau erklärt und die Dynamik der Verfolgung verdeutlicht werden. Bei der Verwendung des Begriffs "Verfolgung" lehnt sich Open Doors an die Definition der UN an. Das UN-Flüchtlingshilfswerk verweist darauf, dass "eine Bedrohung des Lebens oder der Freiheit aufgrund von Ethnie, Religion, Nationalität […] in jedem Fall als Verfolgung zu werten ist."

Verfolgung ist nicht nur Gewalt

Christenverfolgung liegt nicht nur dann vor, wenn Kirchen brennen und bei brutalen Überfällen oder Selbstmordanschlägen viele Christen in den Tod gerissen werden. Anhaltender Druck auf Christen durch die eigene Regierung, Gesellschaft, den Stamm oder die Familie treiben viele von ihnen in den Untergrund oder aus ihrer Heimat. Der Druck auf Christen ist enorm, wenn ein Regime wie das iranische beständig Christen verhaften und für viele Jahre ins Gefängnis werfen lässt. Das gilt auch für Eritrea mit etwa 200 Verhaftungen 2017. Christliche Konvertiten stehen in buddhistischen, hinduistischen und islamischen Ländern unter Dauerdruck. Werden sie entdeckt, drohen ihnen Schikane und Vertreibung, sogar ihre Ermordung. Christen – und besonders Konvertiten – erfahren oft Benachteiligung auf dem Bildungs- und Arbeitsmarkt sowie bei Zugang zu medizinischen oder staatlichen Hilfsleistungen. In vielen islamischen Ländern ist die Religion im Personalausweis vermerkt, das fördert die Ungleichbehandlung.

Dazu komme, dass beispielsweise in Pakistan die Stimme eines Christen vor Gericht nur halb so viel gelte wie die eines Muslims. All dies fließe als Ausdruck von Christenverfolgung in den Weltverfolgungsindex ein, so Open Doors.

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