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Ein Jahr Haft für australischen Erzbischof wegen Vertuschung von Missbrauch

Erzbischof Philip Wilson

12 Monate Haft oder Hausarrest: Das ist das Strafmaß für den wegen Vertuschung sexuellen Missbrauchs verurteilten Erzbischof Philip Wilson von Adelaide in Südaustralien. 

In seiner Urteilsbegründung sagte Richter Robert Stone, beim Verurteilten sei "weder Reue noch Bedauern" zu erkennen.

Ob ein Hausarrest mit elektronischer Fußfessel oder tatsächlich eine Gefängnisstrafe verhängt wird, entscheidet sich am 14. August. Bis dahin soll unter anderem die Unterkunft des auf Kaution freien Würdenträgers untersucht und entschieden werden, ob diese für einen Arrest geeignet ist.

Der 67-jährige Wilson leidet nach Angaben seiner Anwälte an Alzheimer, Diabetes, Herzkrankheiten und Depression.

Ein Gericht in Neusüdwales (NSW) hatte den Geistlichen am 22. Mai 2018 der Vertuschung sexuellen Missbrauchs in den 1970er Jahren für schuldig befunden. 

Der eigentliche Täter des damaligen Missbrauchs wurde im Dezember 2004 in neun Fällen der sexuellen Gewalt gegen Kinder für schuldig befunden. Er starb im Januar 2006 im Gefängnis an einem Schlaganfall.

Wilson ist der weltweit ranghöchste Kirchenvertreter, der bislang wegen des Vergehens der Vertuschung gerichtlich verurteilt worden ist. Der Erzbischof ist jedoch bislang nicht zurückgetreten, sondern lässt sein Amt ruhen.

Papst Franziskus hat am 3. Juni 2018 Bischof Greg O'Kelly SJ von Port Pirie (Südaustralien) zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese Adelaide ernannt.

Im Erzbistum Adelaide lebten im Jahr 2006 rund 275.000 Katholiken. Ein gutes Fünftel der 1,3 Millionen Einwohner großen Hauptstadt des Bundestaates Südaustralien identifizierte sich somit als katholisch.

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