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Kritik an "Ein neues Kleid für Maria"

Die Marienfigur im Aachener Dom. Ihr ältestes erhaltenes Gewand stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Mit einer Unterschriftenaktion und eigenen Website wehren sich einige Katholiken gegen die Aktion "Ein neues Kleid für Maria" des Bistums Aachen. Was steckt dahinter?

Das Domkapitel des Bistums hat sich das Jubiläum "40 Jahre UNESCO Welterbe Aachener Dom" im kommenden Herbst zum Anlass genommen, einen Wettbewerb zu veranstalten: Die bekannte Gnadenfigur des Doms soll neu eingekleidet, aber nicht einfach feierlich mit einem neuen Festgewand gewürdigt werden. "Gewünscht ist ein modernes Gewand für den Alltag", so die kirchlichen Organisatoren in ihrer Auslobung.

Nun hat das seit Jahrhunderten verehrte Gnadenbild der Gottesmutter – es steht vor einem Pfeiler neben dem Hauptaltar – bereits "43 festliche Kleiderpaare", wie der Karlsverein erklärt.

Deshalb soll es auch kein neues Festgewand sein, heißt es weiter. "Kunstschaffende, Gestalter, Designer und Maßschneider aus dem In- und Ausland" sollen vielmehr bis Ende September "zeitgenössische" Entwürfe einsenden. Preisträger erhalten mehrere tausend Euro. 

Modernisierung der Muttergottes?

Kritiker fragen sich, warum, und nicht wenige warnen: Wenn es nicht um die Feier und Verehrung, um Glaube und die Marienfrömmigkeit, um Jesus und die Muttergottes geht, dann steht im Mittelpunkt was anderes, und sie verweisen auf die Angaben des Veranstalters: Ziel des Wettbewerbs sei, so heißt es dort wörtlich, "die sinnliche Gestaltungsqualität von Liturgie und Kirchenraum zu steigern und die Verehrungsformen zu modernisieren". Mehr noch: "In der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst".

Selbst wohlwollende Beobachter solcher Ansätze wissen um das Risiko. Die katholische "Tagepost" schreibt denn auch, dass das mit der Modernisierung von 'Verehrungsformen' in der Kirche ja so eine Sache sei. "Wer Innovation sät, erntet auch schnell schon mal Kälte und Banalität".

Einige Kritiker befürchten schlimmeres. Sie haben eine Online-Petition gestartet, um Bischof Helmut Dieser dazu zu bewegen, die Aktion zu verhindern. Auf einer eigens dazu geschaffenen Website – "Kaiserin von Aachen" – schreiben sie: "Wir befürchten, dass unter dem Deckmantel der künstlerischen Freiheit und Modernität die Mutter des Herrn herabgesetzt, verballhornt, sexualisiert und verunglimpft wird. Andere Aktionen zeitgenössischer Künstler im Kirchenraum lassen leider nur das Schlimmste befürchten." 

Welches Gewand die Gnadenfigur letztlich bekommt, das entscheide eine "kundige Jury", so Birgitta Falk, Direktorin der Aachener Domschatzkammer und Initiatorin der Aktion gegenüber den "Aachener Nachrichten". Das neue Kleid solle Maria als Mittlerin zwischen Gott und den Menschen zeigen, aber prinzipiell sei "alles erlaubt". 

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