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„Sag's dem Papst”: Wie LGBT-Gruppen den USA-Besuch von Franziskus nutzen wollen

Der Rasen auf der Südseite des Weißen Hauses

Das Weiße Haus veranstaltet kommende Woche eine Willkommensfeier für Papst Franziskus. Eingeladen sind dazu unter anderem Aktivisten von LGBT-Organisationen, also Gruppen, sich für die Anliegen von Schwulen, Lesben, Transgender-Personen und ähnlichen einsetzen. Darunter sind auch Interessensgruppen, welche katholische Glaubensinhalte kritisieren und aktiv versuchen, Einfluß auf die Familiensynode zu nehmen.

Am 23. September werden hunderte Gäste auf der grünen Wiese des „South Lawn” sein, um den ersten Besuch von Franziskus als Papst gebührend zu feiern. Im Anschluss daran findet ein privates Treffen zwischen dem Heiligen Vater und Präsident Barack Obama statt.

Unter den geladenen Gästen befindet sich auch der ehemalige Bischof der Episkopalkirche in den USA, Vicky Gene Robinson. Die umstrittene Wahl des ersten Bischofs, der als geschiedener Familienvater offen schwul lebt und zwischenzeitlich auch in einer eingetragenen homosexuellen Partnerschaft lebte, führte innerhalb der anglikanischen Kirche zu heftigen Kontroversen und der Abspaltung einzelner Gruppen.

Ebenfalls auf der Gästeliste sind führende Aktivisten der heute als GLAAD agierenden „Allianz Schwuler und Lesben gegen Diffamierung”. Als diese ihre Einladung zur Willkommensfeier im Weißen Haus am 16. September bekannt gaben, verknüpften sie dies mit einer Aufforderung, sich an einer Kampagne zu beteiligen. Motto der Aktion: “Tell the Pope – Sag’s dem Papst”.

GLAAD hat einen eigenen Leitfaden für Medien zum Papstbesuch produziert. Darin werden Journalisten Fragen vorgeschlagen, Begriffe definiert, die zu vermeiden seien, und weitere sprachlich korrekte Regelungen angemahnt. Berichterstatter werden angehalten, Gespräche mit Gruppen zu führen, die von der katholischen Lehre abweichen. Zudem enthält das Dokument Listen über Bischöfe, katholische Kommentatoren und Laien: Diese, beziehungsweise  deren Aussagen über Homosexualität werden eingestuft und beurteilt, zum Teil äusserst negativ, auch wenn sie zwar katholisch sind, aber nicht der Agenda von GLAAD entsprechen.

Darüber hinaus empfiehlt der Leitfaden, positive Interviews mit Personen zu führen, die aus katholischen Einrichtungen entlassen wurden, weil sie moralische Standards nicht eingehalten haben. Der Medienführer kritisiert auch katholische Gruppen wie „Courage”, die Menschen mit homosexuellen Neigungen dabei helfen, keusch zu leben.

Einer der Hauptgründe für die Reise von Papst Franziskus in die USA ist sein Besuch des Weltfamilientreffens in Philadelphia. Das Treffen findet wenige Tage vor dem Beginn der Synode in Rom statt, welche die "Berufung und Mission der Familie in der Kirche in der heutigen Welt" zum Thema hat.

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