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Papst Franziskus und Abu Mazen: Status von Jerusalem im Zentrum der Gespräche

Papst Franziskus und der Präsident Palästinas, Mahmud Abbas, mit seiner Delegation am Ende der Audienz im Apostolischen Palast

"Ich freue mich über diesen Besuch. Wir zählen auf Sie." So verabschiedete sich der palästinensische Staatspräsident Mahmud Abbas von Papst Franziskus, bevor er sich ins Staatssekretariat begab, um sich dort mit Erzbischof Paul Richard Gallagher, dem "Außenminister" des Heiligen Stuhls, zu treffen.

Die vierte Begegnung zwischen Papst Franziskus und dem palästinensischen Präsidenten, besser bekannt als Abu Mazen, dauert zwanzig Minuten und wurde mit Hilfe eines arabischen Dolmetschers des Staatssekretariats geführt.

Laut einer Mitteilung des Presseamts des Heiligen Stuhls stand der Status quo Jerusalems im Zentrum der Gespräche des Papstes mit dem palästinensischen Präsidenten. Diesbezüglich kann es sein, dass der Präsidenten die Bitte an den Heiligen Stuhl wiederholt hat, eine Konferenz über Jerusalem zu organisieren, um zu bekräftigen, dass die "Heilige Stadt" eine für alle Religionen offene Stadt ist.

In der Nachricht des Presseamts des Heiligen Stuhles heißt es auch, während "des herzlichen Gespräches wurden die guten Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und Palästina, sowie die positive Rolle der Christen und der kirchlichen Aktivitäten in der palästinensischen Gesellschaft betont, die in einem umfassenden Abkommen von 2015 festgelegt worden waren."

Die Gespräche kamen dann auf "den Weg der Versöhnung innerhalb des palästinensischen Volkes sowie auf die Bemühungen, den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern wieder aufzunehmen und die Zweistaatenlösung zu erreichen. Man wünschte sich einen erneuerten Einsatz der internationalen Gemeinschaft, die den legitimen Bestrebungen beider Völker entgegenkommen solle."

Besonderes Aufmerksamkeit widmete man dem Status von Jerusalem. Dabei wurde betont, wie wichtig es sei, "die Identität und den universalen Wert der heiligen Stadt für dir drei abrahamitischen Religionen anzuerkennen und zu bewahren."

Am Ende kamen noch weitere Konflikte zur Sprache, unter denen der Nahe Osten leidet und die Dringlichkeit, mit Hilfe der Religionsgemeinschaften Wege des Friedens und des Dialogs zu fördern, um jegliche Art von Extremismus und Fundamentalismus zu bekämpfen."

Die Delegation von Präsident Mahmud Abbas bestand aus 16 Personen. Unter ihnen befand sich der Außenminister Ryad al Maliki, der Botschafter Palästinas in Italien, Mai Alkaila, und der Botschafter Palästinas beim Heiligen Stuhl, Issa Kassisieh.

Mahmud Abbas überreichte dem Heiligen Vater ein Gemälde, das - wie er dem Papst erklärte - "den Geist der alten Stadt Jerusalem" darstellt, sowie ein Buch über die Geschichte der Beziehungen zwischen dem Vatikan und dem Heiligen Land (aber nicht über die diplomatischen Beziehungen).

Papst Franziskus überreichte wie üblich eine Ausgabe der Enzyklika Laudato Si – die er nicht-christlichen Präsidenten schenkt, während die christlichen Präsidenten andere Texte erhalten – sowie die Botschaft zum Welttag der Migranten 2018. Darüber hinaus ein Medaillon mit der Abbildung des Petersdoms im Jahre 1600.
Bevor sich Mahmud Abbas verabschiedete sagte er zu Papst Franziskus: "Lasst uns in dieser Weihnachtszeit für Frieden beten."

Es ist das vierte Mal, dass der Präsident des Staates Palästinas Papst Franziskus trifft. Er hatte Franziskus am 14. Januar 2017 anlässlich der Eröffnung der Palästinensischen Botschaft in Rom besucht. Davor war er bereits am 16. Mai 2015 im Vatikan gewesen, als er anlässlich der Messe zur Heiligsprechung der ersten beiden heiligen Palästinenser - Marie Alphonsine Danil Ghattas aus Jerusalem und Mariam Baouardy aus Galiläa – in Rom weilte.

Am 10. Juni 2014 nahm Mahmud Abbas, zusammen mit dem damaligen israelischen Präsidenten Shimon Peres, am Friedensgebet teil, das Papst Franziskus gewollt und das in den Vatikanischen Gärten stattgefunden hatte.

Besonders bedeutsam war die diplomatische Rolle des Heiligen Stuhls bei der Anerkennung des Staates Palästina gewesen. Zunächst unterstützte er die Anerkennung des Staates Palästina bei der UNESCO, dann schloss er ein globales Abkommen mit Palästina. Dies führte auch zur Gründung der Botschaft Palästinas beim Heiligen Stuhl.

Übersetzt aus dem Italienischen von Susanne Finner.

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