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Explodierende Kosten: Erzbistum München reduziert Millionenprojekt in Freising

Der winterliche Domberg über der Stadt Freising

Angesichts einer Explosion der zu erwartenden Kosten auf über 94 Millionen Euro allein für das Bildungshaus auf dem Freisinger Domberg - sowie weitere Millionenkosten - will das Erzbistum München und Freising das Bauprojekt reduzieren. Auch die Umgestaltung des Diözesanmuseums wird teurer: Man rechne hier mit 56 Millionen Euro. 

Insgesamt werden nach Angaben der Pressestelle auf dem Freisinger Domberg über 200 Millionen Euro investiert.

Video: www.domberg-freising.de 

Der Siegerentwurf für die Sanierung und Neugestaltung der Bildungseinrichtung "Kardinal-Döpfner-Haus" (KDH) werde jedoch nicht realisiert wie geplant, um die Kosten zu senken.

"Jüngste Berechnungen zum Investitionsvolumen haben vor Baubeginn ergeben, dass statt der im Wettbewerb ausgelobten Kostenobergrenze von 53 Millionen Euro für die bestehenden Planungen nach aktuellem Stand und auf der Grundlage gegenwärtiger Baupreise mit Gesamtkosten in Höhe von mehr als 94 Millionen Euro zu rechnen ist", so die Mitteilung.

"Hinzu kämen bei einer vorausschauenden Kalkulation ein Risikoaufschlag und weitere künftige Steigerungen der Baupreise. Die allgemeine Preissteigerung im Baugewerbe führt auch zu Mehrkosten bei der bereits begonnenen Umgestaltung des Diözesanmuseums auf dem Domberg: Nach aktuellem Stand ist statt der zuletzt angesetzten 46 Millionen Euro nun mit 56 Millionen Euro zu rechnen, wobei rund die Hälfte des Anstiegs auf die Baupreissteigerung zurückzuführen sind, der Rest auf trotz intensiver Voruntersuchung zunächst nicht erkannte Mängel in der Bausubstanz.

"Die ermittelten Kosten für das Kardinal-Döpfner-Haus liegen weit über unserem Rahmen", so Prälat Peter Beer, Generalvikar des Münchner Erzbischofs, Kardinal Reinhard Marx, in einer Presse-Mitteilung.

"Aber auch wenn wir aus Verantwortung für unsere Gesamtinvestition auf dem Freisinger Domberg die Planungen für das Kardinal-Döpfner-Haus nun reduzieren müssen, halten wir an unserer grundsätzlichen Idee fest", betonte Beer.

"Durch eine übergreifende Neugestaltung wollen wir den Domberg mit seinen verschiedenen Einrichtungen noch zugänglicher machen und vernetzen und damit einen offenen, inspirierenden und spirituellen Ort schaffen für jetzige und künftige Generationen", so der Generalvikar.

Bei einer Überprüfung des Entwurfs habe sich gezeigt, dass im Wettbewerb Bereiche "unzureichend oder nicht berücksichtigt wurden". Neben den gestiegenen Baupreisen machten diese einen Großteil der Kostensteigerung aus, so die Mitteilung weiter. 

Nach Prüfung verschiedener Alternativen sei man zu dem Schluss gekommen, dass nur "eine deutliche Verringerung der Fläche" auch zu "verantwortbaren Kosten führen kann", erklärte der Erzbischöfliche Finanzdirektor Markus Reif.

Diese Neuausrichtung werde auch Auswirkungen auf den Termin der Fertigstellung haben. 

Nicht mit dem Bildungshaus, sondern dem Umbau des Diözesanmuseums begann  das Erzbistum im Sommer 2018 die Neugestaltung des Freisinger Dombergs. Zu den wesentlichen Bauprojekten zählen neben diesen beiden Häusern die Neugestaltung von Frei- und Grünflächen und eine neue Erschließung des Dombergs sowie die Sanierung des ehemaligen Domgymnasiums. Die Erzdiözese veranschlagt für alle Maßnahmen auf dem Domberg einen Investitionsrahmen von mehr als 200 Millionen Euro über die mehrere Jahre umfassende Bauzeit hinweg.

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