Vatikanstadt, 16 Januar, 2019 / 4:57 PM
Immer wieder hat Papst Franziskus an die Gotteskindschaft der Christen erinnert. In seiner heutigen Katechese griff der Pontifex diesen Gedanken in der Betrachtung des Vaterunser heraus.
"Wenn wir das Vaterunser betrachten, sehen wir, dass sich alle Neuheit des Evangeliums in der Anrede 'Abba' – Vater verdichtet. Dieser aramäische Ausdruck gibt gewissermaßen die Stimme Jesu selbst wieder. Wer Jesus kennengelernt und seine Verkündigung gehört hat, spürt in seinem Innern solches Vertrauen zu Gott, dass er ihn Vater nennen kann."
Es gehe nicht darum, so Franziskus bei der Generalaudienz am 16. Januar, ein Symbol für das Geheimnis Gottes zu verwenden, sondern Jesu ganze Welt ins eigene Herz hineinzunehmen.
"Wer das tut, kann wirklich das Vaterunser beten. 'Abba' ist die vertraute, innige Anrede eines Kindes an den Vater und drückt die Liebe und Wärme aus, die es in der Geborgenheit bei seinem Vater empfindet".
Christen dürfen buchstäblich Vater, ja wörtlich "Papa" oder "Vati" sagen, so der Papst unter Verwendung des italienischen "Papa" und "Babbo", um den eigentlichen Sinn von "Abba" zu unterstreichen: Das Verhältnis der Katholiken zu Gott ist persönlich, weil Jesus lehrt, Gott als Vater anzusprechen
Anhand des Gleichnisses vom barmherzigen Vater lerne der Katholik das Vaterunser in dieser Vertrautheit zu beten, betonte der Papst. Die offenen Arme des Vaters erinnerten auch an das Gemüt einer Mutter, die ihr Kind immer liebt.
So reiche schon allein die Anrede "Abba"', die das Beten entfalte: "Denn Gott sucht dich, selbst wenn du ihn nicht suchst, er liebt dich, selbst wenn du ihn vergessen hast, er erkennt in dir eine Schönheit, selbst wenn du meinst, alle Talente vergeudet zu haben. Für einen Christen ist es schon ein Gebet, einfach 'Abba' – Vater zu sagen", so Franziskus.
Besuch aus deutschsprachigen Landen
Herzlich begrüßte der Papst die Pilger deutscher Sprache. "Besonders grüße ich die Delegation des Burgenlandes in Begleitung von Bischof Ägidius Zsifkovics sowie das Festkomitee des Kölner Karnevals zusammen mit Kardinal Rainer Woelki. Gott ist unser Vater, und wir dürfen seiner treuen Liebe zu uns ganz gewiss sein. Der Heilige Geist mache uns zu wahren Kindern Gottes und leite uns allezeit."
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