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Marsch fürs Leben in Kanada: Gegen Abtreibung und Euthanasie

Der kanadische Marsch fürs Leben in Ottawa am 9. Mai 2019

Seit genau 50 Jahren ist die Abtreibung in Kanada legal. Lebensschützer aus dem ganzen Land haben sich deshalb am Donnerstag auf dem Parliament Hill der kanadischen Hauptstadt erneut zum jährlichen Marsch für das Leben versammelt.

Mit einer Vielzahl von handgefertigten und vorgedruckten Schildern in verschiedenen Sprachen kamen Pro-Life-Akitivisten, Schulgruppen, Familien und Geistliche nach Ottawa.

Die Polizei gab keine offizielle Schätzung der Teilnehmerzahl an, aber Organisatoren sagten gegenüber CNA, dass mehrere tausend Demonstranten an der friedlichen Kundgebung beteiligt waren.

Einer der Teilnehmer war Kardinal Thomas Collins aus Toronto. In seiner Ansprache vor dem Marsch beschrieb Collins, wie sich die Lebensschutz-Bewegung in Kanada in den vergangenen fünf Jahrzehnten verändert habe.

Angesichts des Aufkommens der aktiven Sterbehilfe sei es umso wichtiger, so der Kardinal, dass "die Realität, die tiefe Kostbarkeit der Gabe des Lebens vom ersten Moment der Empfängnis bis zum natürlichen Tod" wieder erkannt und geschätzt wird.

Vor der Einführung der Euthanasie habe sich die Pro-Life-Bewegung zurecht auf den Beginn des Lebens mit seiner Zeugung konzentriert. Heute müsse auch für einen würdevollen und natürlichen Tod gekämpft werden, so der Erzbischof von Toronto.

"Die kalte Hand der Euthanasie liegt auch über unserem Land."

Im vergangenen Jahr erhielten über 2.600 Kanadier "medizinische Sterbehilfe ". Dies entspricht 1,12 Prozent aller Todesfälle im Jahr 2018.

In Kanada haben Ärzte, die sich der Euthanasie widersetzen, nicht das gesetzliche Recht, solche Anträge abzulehnen. Wer sich weigert, der läuft Gefahr, seinen Arbeitsplatz zu verlieren.

"Es muss Schutz für alle Menschen geben", sagte Collins. "Nicht nur die in der medizinischen Welt, sondern für alle."

Weitere Redner bei der Veranstaltung waren Erzbischof Christian Lepine aus Montreal, Erzbischof Terrence Prendergast aus Ottawa und der Parlamentsabgeordneter David Anderson.

Die meisten Teilnehmer am Marsch waren jüngeren Alters, darunter Schulgruppen und viele Katholiken, etwa der Knights of Columbus. Die Gruppen trugen Schilder auf Französisch, Englisch und Spanisch.

Zwei der jungen Teilnehmer, Julia Alphonso und Sarah Fernandes, reisten etwa fünf Stunden mit einer Gruppe von ihrer Schule in Markham (Ontario) nach Ottawa, um am National March for Life teilzunehmen.

Alphonso erzählte CNA, dass dies ihr dritter Marsch fürs Leben ist, aber es war Fernandes' erster.

"Der Schutz des Lebens ist mir sehr wichtig", sagte Alphonso.

"Das Leben beginnt, glaube ich, gleich mit der Empfängnis, und das ist wirklich wichtig." Sie betonte, dass diese sowohl im Einklang mit dem Glauben als auch dem Naturrecht steht.

(Die Geschichte geht unten weiter)

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Sarah Fernandes sagte, viele Leute in ihrem Alter seien erst einmal für die Legalisierung von Abtreibung. Doch durch den effektiven Einsatz von Social Media könnte man ihre Meinung rasch ändern: "Man muss ihnen einfach zeigen, was eine Abtreibung wirklich ist".

Jenna Goldsack, die auch zum ersten Mal am National March for Life teilnahm, erzählte CNA, dass sie ihre Meinung über Abtreibung und den Lebensschutz geändert habe, nachdem sie Menschen zuhörte, die Kinder verloren haben.

"Allein zu wissen, was durch eine Abtreibung passiert, damit bin ich nicht einverstanden", sagte Goldsack.

Ein Gegenprotest von etwa 50 Personen schrie während der Reden bei der Kundgebung. Abtreibung ist in Kanada seit 1969 legal. Der erste National March for Life in Ottawa fand 1998 statt.

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original.

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