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Zehntausende demonstrieren in Frankreich gegen IVF-Gesetz

Demonstranten in Paris am 6. Oktober

Mindestens 42.000 Menschen protestierten am Sonntag in Paris gegen ein Gesetz, das allein stehenden Frauen und lesbischen Paaren den Zugang zur IVF ermöglichen würde. Nicht nur viele französische Bischöfe haben sich gegen das Gesetz ausgesprochen.

Die Polizei sagte, dass 42.000 Personen an der Kundgebung am 6. Oktober teilnahmen, Medien zufolge waren es 74.000 Teilnehmer, und Organisatoren sprachen von 600.000.

Die ehemalige Gesetzgeberin Marion Maréchal sagte bei dem Protest, die französische Regierung strebe danach, "ein Kind freiwillig eines Vaters zu berauben oder es und die Mutter, die es trägt, in ein Konsumprodukt zu verwandeln".

Die Organisatoren der Proteste sagten, dass der Schritt die Familie und damit die Gesellschaft schwächen würde, und dass es ungerecht sei, "die Herstellung von Kindern zu genehmigen, denen freiwillig ein Vater entzogen wurde".

Erzbischof Michel Aupetit von Paris hat erklärt, dass der Gesetzentwurf "die wesentlichsten Grundlagen berührt, auf denen unsere menschlichen Gesellschaften aufbauen: die Kindschaft, die Nichtkommerzialisierung des menschlichen Körpers, die Achtung vor allem Leben von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Tod, das Wohl des Kindes, eine philanthropische und nichtkommerzielle Medizin, eine Humanökologie, in der der Körper kein Instrument, sondern der Ort der Erbauung der Persönlichkeit ist".

Und Erzbischof Eric de Moulins d'Amieu de Beaufort von Reims, Präsident der französischen Bischofskonferenz, kommentierte: "Ich fürchte, wir gehen einen sehr gefährlichen Weg."

Der Gesetzentwurf wurde letzten Monat von der Nationalversammlung verabschiedet und wird bald vom Senat geprüft.

In Frankreich ist die IVF derzeit auf Männer und Frauen beschränkt, die verheiratet sind oder mindestens zwei Jahre zusammenlebt haben.

Der Gesetzentwurf würde Frauen unter 43 Jahren die Möglichkeit zur künstlichen Befruchtung und vier Runden IVF-Behandlung geben, die vollständig von der französischen Gesundheitsversorgung abgedeckt werden. Laut der Washington Post "würden Frauen Mitte 30 auch für das Einfrieren von Eiern versichert."

Es würde auch allen durch IVF gezeugten Kindern ermöglichen, die Identität ihres biologischen Vaters zu entdecken.

Im vergangenen Monat teilte die Académie Nationale de Médecine in einem Bericht über die Bemühungen zur Überarbeitung des Bioethikgesetzes mit, dass der Wunsch einer Frau nach Mutterschaft zwar legitim ist, aber "die bewusste Vorstellung eines vaterlosen Kindes ein großer anthropologischer Bruch ist, der nicht ohne Risiken für die psychologische Entwicklung des Kindes ist".

Präsident Emmanuel Macron hat den Ausbau der IVF-Versorgung in seine Kampagne 2017 aufgenommen.

Gesundheitsministerin Agnès Buzyn stellte das Gesetz mit der Umdefinierung dessen vor, was eine Familie sei: "Das Kriterium, das eine Familie definiert, ist die Liebe, die Eltern und Kind vereint".

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