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Trotz Verfahrens wegen sexuellen Missbrauchs: Bischof Zanchetta wieder im Dienst

Bischof Gustavo Zanchetta

Der des sexuellen Missbrauchs und finanzieller Misswirtschaft beschuldigte Bischof Gustavo Zanchetta ist trotz des laufenden Verfahrens in seiner argentinischen Heimat wieder an seinen Arbeitsplatz im Vatikan zurückgekehrt.

Das berichtet am heutigen Samstag die Vatikanistin Ines San Martin von "Crux" mit dem Hinweis, dass die Pressestelle des Heiligen Stuhls dies bestätigt habe.

Zanchetta steht seit längerer Zeit unter Verdacht, sich sexueller Übergriffe gegen Seminaristen und junge Priester schuldig gemacht zu haben – im Juni 2019 zeigten ihn dann zwei Seminaristen wegen sexuellen Missbrauchs bei der Polizei an.

Das staatliche Verfahren läuft. Unklar ist, wie es um das kirchliche Verfahren gegen den 56-jährigen Prälaten steht, dass laut Papst Franziskus eingeleitet wurde.

Zanchetta war 2017 aus "gesundheitlichen Gründenplötzlich von seinem Amt als Bischof von Orán zurückgetreten und monatelang von der Bildfläche verschwunden.

Der Vatikan leitete zu diesem Zeitpunkt keine Ermittlung wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauchs ein, trotz mehrerer Hinweise von anderen Bischöfen und Klerikern.

Später stellte sich heraus, dass Papst Franziskus persönlich Zanchetta nach Spanien geschickt hatte, und ihn schliesslich auf den – eigens dafür geschaffenen – Posten bei der Güterverwaltung des Vatikans beförderte.  

Von diesem Posten des "Assessors" – ein Amt, das vorher nicht existierte – wurde Zanchetta dann jedoch im Januar 2019 beurlaubt.

(Zu diesem Zeitpunkt bestritt der Vatikan, von den Vorwürfen sexueller Gewalt gewusst zu haben, und dass Zanchetta Pornografie mit volljährigen Männern – nicht Minderjährigen – auf seinem Handy hatte.) 

Neben den ebenfalls erhobenen Vorwürfen der Misswirtschaft von Kirchengeldern, die von den Gläubigen in der Diözese gespendet wurden, wurde Zanchetta laut argentinischen Medien vorgeworfen, über eine Million argentinische Pesos (damals umgerechnet rund 250.000 Euro) von der Provinz Salta erhalten haben, um ein Pfarrhaus zu renovieren – sowie für "Vorträge" im Priesterseminar, die jedoch nie stattgefunden haben.

Auf den Posten des "Assessors" der Güterverwaltung des Vatikans ist der beschuldigte Bischof nun im Juni zurückgekehrt – obwohl sein Verfahren vor der argentinischen Gerichtsbarkeit weiter läuft: Es wurde wegen der Coronavirus-Krise verzögert, so "Crux".

Zanchetta wurde von Franziskus – kurz nach seiner Wahl zum Papst im Jahr 2013 – zum Bischof von Oran in Argentinien ernannt. 

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(Die Geschichte geht unten weiter)

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