Vatikanstadt, 07 Oktober, 2020 / 12:52 AM
Beten wie der Prophet Elija, diese "plötzlich und geheimnisvoll" in der Bibel aufgetauchte Gestalt, die neben Moses an der Seite Jesu zu sehen ist bei der Verklärung: Zur Generalaudienz am heutigen Mittwoch hat Papst Franziskus seine Katechesen über das Gebet fortgesetzt, indem er über "eine der fesselndsten Figuren der Heiligen Schrift" sprach.
"Es mag Nächte geben, in denen wir uns nutzlos und einsam fühlen. Und dann wird das Gebet an die Tür unserer Herzen klopfen. Wir alle können den Saum von Elijas Mantels ergreifen. Und selbst wenn wir etwas falsch gemacht haben, wenn wir uns bedroht und ängstlich fühlen: wenn wir im Gebet vor den Herrn treten, werden auch wir wieder Ruhe und Frieden finden", so Franziskus.
Die Schrift stelle Elija als einen Mann reinen Glaubens vor, so der Papst: "Sein Name bedeutet 'der Herr ist mein Gott', und damit ist das ganze Geheimnis seiner Sendung umschrieben. Für den Rest seines Lebens wird er ein Mann von Integrität bleiben, der keiner kleinlichen Kompromisse fähig ist. Sein Symbol ist das Feuer, das Bild der reinigenden Kraft Gottes. Er wird als Erster auf die Probe gestellt werden – und er wird treu bleiben. Er ist das Vorbild aller gläubigen Menschen, die Versuchungen und Leid erfahren, das Ideal, für das sie geboren wurden, aber nicht verraten".
Als Mann des kontemplativen und zugleich aktiven Lebens zeige der Prophet Elija, dass es im Leben des Betenden keinen Zwiespalt geben darf: "Man tritt vor den Herrn und geht den Brüdern und Schwestern entgegen, zu denen er uns sendet. Die Prüfung des Gebets ist die tätige Nächstenliebe. Und so werden auch die Gläubigen erst dann in der Welt aktiv, wenn sie zuerst geschwiegen und gebetet haben: sonst ist ihr Handeln impulsiv und ohne Unterscheidungsvermögen, ein endloses Hasten ohne Ziel", so der Papst am 7. Oktober.
"Das heutige Fest Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz erinnert uns daran, wie wichtig das kontemplative Gebet ist. Wenn wir die Geheimnisse des Heiles betrachten, zeigt sich uns immer mehr das Angesicht der Liebe Gottes selbst, das wir gerufen sind, in Ewigkeit zu schauen. Die Gottesmutter möge uns sicher auf unserem Weg hin zum Herrn führen", betete der Papst in seinem Grußwort an die deutschsprachigen Besucher und Pilger.
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