Wien, 08 Oktober, 2020 / 11:11 AM
Das Jubiläumsjahr von Johannes Paul II. geht weiter, trotz schwieriger Zeiten, wie wir sie gerade durchleben müssen. Noch bis zum 22. Oktober 2020 ist in der ehemaligen Hofkirche St. Michael im Zentrum von Wien eine Fotoausstellung mit dem Titel "Johannes Paul II. – Apostel des Friedens" zu sehen, eine Schau des polnischen Fotografen Grzegorz Gałązka, die in seinen Bildern einen breiten Begriff des Friedens im langen Pontifikat des Heiligen Vaters spiegelt.
Die Organisatoren der anlässlich des 100. Geburtstages von Karol Wojtyła gezeigten Ausstellung sind das Polnische Institut Wien und die Michaelerkirche. Mit dieser Initiative wollen sie die historische Rolle von Papst Johannes Paul II. in der Verbreitung der Weltfriedensbotschaften unterstreichen und – im Sinne dieses Papstes – an einem für alle Menschen jeglicher Herkunft und Religionen zugänglichen und offenen Raum, der für seine hohe künstlerischen Ansprüche und den damit verbundenen Ausdruck inniger Gläubigkeit bekannt ist, präsentieren. So Rafał Sobczak, Direktor vom Polnischen Institut, und Pater Erhard Rauch SDS, Pfarrmoderator der Michaelerkirche, bei ihren Eröffnungsansprachen.
Der im Vatikan akkreditierte Fotograf Grzegorz Gałązka begleitete Papst Wojtyła über zwei Jahrzehnte auf 44 apostolischen Reisen in viele Länder der Welt und machte dabei rund eine Million Aufnahmen. Eines davon – das Porträt von Johannes Paul II. vor himmelblauem Hintergrund – kennt seit der Seligsprechung von Karol Wojtyła jeder. Das ist wohl das bekannteste Foto, das weltweit in allen Kirchen und Pfarren hängt. Nur wenige jedoch wissen, dass es von Grzegorz Gałązka stammt. Diese Aufnahme entstand 1989 während des Treffens mit Kleinkindern beim Besuch einer der Vorstadtpfarren von Rom und wurde später zum offiziellen Selig- und Heiligsprechungsporträt von Johannes Paul II. ausgewählt, erzählte Grzegorz Gałązka im Eröffnungsgespräch mit der Kuratorin der Ausstellung Joanna Łukaszuk-Ritter und führte dazu aus, dass die Wahl seines Fotos eine große Ehre und der Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn war. Einer Karriere, die Grzegorz Gałązka immer im Dienste des Papstes aus Polen gesehen hat.
Desweiteren sprach er über Erinnerungen an seine erste päpstliche Auslandsreise, die ihn 1988 nach Österreich führte – der zweite Pastoralbesuch von Johannes Paul II. in diesem Land. Aus dieser Reise entstanden aussagekräftige Fotos beim Gedenken des Heiligen Vaters an die Opfer im ehemaligen KZ Mauthausen, die diese Schau neben einigen Aufnahmen aus Innsbruck präsentiert.
Die Ausstellung stellt das Pontifikat von Johannes Paul II. in 30 Fotografien aus der Zeit von 1988 bis 2004 dar und ist in sechs thematische Gruppen unterteilt, die den Papst aus Polen als einen unermüdlichen Mahner für den Frieden bei Begegnungen mit Vertretern der Politik und Weltreligionen, bei Treffen mit Jugendlichen, Kindern, Kranken oder Bedürftigen zeigen. Viele Fotoaufnahmen des polnischen Fotografen geben Johannes Paul II. als Papst des "ersten Males" wieder, indem – wie Gałązka betont – das Kirchenoberhaupt "konkrete Schritte zum Frieden" setzte. In der Fotoschau ist das erste "prophetische Treffen" beim interreligösen Friedensgebet in Assisi 1986, zu dem der Heilige Vater eingeladen hatte, zu sehen, genauso wie das Treffen des Patriarchen Teoctist in der Patriarchalischen Kathedrale von Bukarest (1999), das Gebet vor der Klagemauer in Jerusalem (2000) oder der Besuch der Omajjaden-Moschee von Damaskus (2001).
Die von diesem Papst ausgehende "Macht der Bilder", wie der Medienreferent der Österreichischen Bischofskonferenz Paul Wuthe in seiner Ansprache formulierte, sei aber nicht als bloße medientaugliche Inszenierung der Person zu sehen. Papst Johannes Paul II. sei im Sinne des Wortes "Bild" sicher auch eine Ikone gewesen. Auch deswegen ist dieser Papst heilig, sagte der Chefredakteur von "Kathpress".
Anhand von Zitaten aus unzähligen Ansprachen, Botschaften, Homilien und weiteren Schriften Johannes Pauls will diese Ausstellung die Größe dieses Papstes zeigen, der zweifellos eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des vergangenen Jahrhunderts war – eine Persönlichkeit, die Millionen Menschen auf der ganzen Welt über die Grenzen aller Konfessionen hinaus tief bewegt und auch Verantwortliche in der Politik entscheidend beeinflusst hat. Sein Einsatz für den Weltfrieden, für Menschenwürde, Gerechtigkeit und Solidarität darf nie vergessen werden.
Die Fotoausstellung "Johannes Paul II. – Apostel des Friedens" kann bis zum 22. Oktober 2020 besichtigt werden. Zum Abschluss, am liturgischen Fest von Johannes Paul II., ist eine feierliche Heilige Messe geplant.
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