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Dem Terror zum Trotz: Acht Punkte, wie ein katholisch-islamischer Dialog weitergehen kann

Teilnehmer der Konferenz des "Royal Institute for Interfaith Dialogue".

Der Dialog mit dem Islam wird immer schwieriger vor dem Hintergrund der Gewalt, die in seinem Namen verübt wird, vom Völkermord des Islamischen Staates im Nahen Osten bis zur Verfolgung christlicher Flüchtlinge in deutschen Unterkünften. Doch umso schwieriger er wird, umso mehr bemühen sich einige, einen Weg des friedlichen Dialogs zu finden. 

Ein gemeinsames Ringen darum gab es nun in Rom, ausgehend von geteilten Werten und ausgerichtet auf die Themen der Solidarität mit den Leidenden, der Erziehung der Jugendlichen, der Sorge um das "gemeinsame Haus". Der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog und das  Royal Institute for Interfaith Studies haben sich am 3. und 4. Mai getroffen und schwarz auf weiss Fortschritte im Dialog benannt: Ein Dokument mit acht Punkten, für eine Begegnung, die weitergehen soll.

Es ist das vierte Mal, dass sich die vatikanischen Experten für interreligiösen Dialog und das Institut, das von Prinz Hassan ibn Talal aus dem jordanischen Herrscherhaus geleitet wird, treffen. Das Institut wurde 1994 gegründet, mit dem Ziel, den interkulturellen Dialog so weit wie möglich zu entwickeln. Eine seiner Früchte war der Brief "Ein gemeinsames Wort", gefördert von einem hohen Mitglied der Königsfamilie Jordaniens, dem Prinzen Ghazi bin Muhammad bin Talal, der ab 2007, nach der historischen Ansprache Papst Benedikts XVI. in Regensburg, den islamisch-katholischen Dialog wieder zum Blühen gebracht hat. 

Auf der anderen Seite gibt es den Päpstlichen Rat für den Interreligiösen Dialog, geleitet von Kardinal Jean-Louis Tauran. Die Arbeit am islamisch-christlichen Dialog war konstant. Inmitten der Gräueltaten des sogenannten IS im Mittleren Orient haben zwei Erklärungen des Päpstlichen Rates die Partner des Dialogs zuerst aufgerufen, Position zu beziehen hinsichtlich der Grausamkeit des sogenannten Kalifats und dann hervorgehoben, dass der Dialog mit dem Islam immer noch möglich und nötig ist. Kürzlich hat eine Delegation des Päpstlichen Rates für den  Interreligiösen Dialog den Kontakt mit der Al-Azhar-Universität in Ägypten wieder aufgenommen und erneut eine Brücke zum sunnitischen Islam geschlagen.

Es gibt einen großen Bereich des Dialogs, der sich im Lauf der Jahre entwickelt hat und von Papst Franziskus geschätzt wird: als er die beiden Delegationen traf, hat der die Mitglieder des Royal Institute "Konstrukteure des Dialogs" genannt.

Worin bestehen die acht Punkte der abschließenden Erklärung der Begegnung?

Es wird festgehalten, dass wir "gemeinsame Glaubenswahrheiten und Werte besitzen" und dass die Dinge, die wir gemeinsam haben, "mehr sind, als unsere Besonderheiten" und die Grundlagen bilden "um auf friedliche und fruchtbare Weise zusammen zu leben."

Christentum und Islam haben "eine Rolle in der Zivilisierung und Humanisierung" wenn ihre Anhänger "dem Prinzip folgen, Gott anzubeten und sich um die anderen zu sorgen", heißt es.

Die beiden Delegationen fordern weiter, dass die Würde der menschlichen Person und ihre unveräußerlichen Rechte "vom Gesetz anerkannt, garantiert und geschützt" werden müssen und sich Christen und Muslime daher "für Solidarität einsetzen" sollen, für Brüdern und Schwestern in Not, ohne Unterschied von Rasse, Religion und Ethnie.

Unter den Bereichen der Zusammenarbeit befinden sich jene der Hilfe für die Armen (die "mit Mitleid" und nicht zum Zweck des "Proselytismus" angeboten werden soll) sowie das Engagement für die Jugendlichen, die "ein Recht auf eine angemessene Erziehung haben, die sie darauf vorbereite, gute Bürger zu werden, die die Verschiedenheit achten."

Auch der Einsatz für die Umwelt ist einer der Themenbereiche für die Zusammenarbeit, da "unsere Welt, unser gemeinsames Haus, viele schwierige Krisen durchlebt und die Bemühungen ihrer Bewohner braucht, um aus ihr eine Ort zu machen, an dem man gut leben kann."

Das Royal Institute und der Päpstliche Rat für den Interreligiösen Dialog sollen jenen, die "unter Gewalt und Krieg leiden, Solidarität und Nähe bezeigen" und hervorheben dass "das Völkerrecht, der Dialog, die Gerechtigkeit, die Barmherzigkeit und das Mitleid Werte und Mittel sind, um Frieden und Harmonie zu erlangen."

Ob und wie diese Bemühungen Früchte vor dem Hintergrund eines sich weltweit radikalisierenden Islam tragen, wird sich freilich zeigen müssen.

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