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Wohin geht die Synoden-Reise?

Wohin geht die Reise bei der Familiensynode?

Nach der verwirrenden Vielfalt völlig unterschiedlicher Schwerpunkte der Reden der ersten Synodentage, die der australische Erzbischof Mark Coleridge mit herumfliegenden Popcorn verglich, soll die Synode nun Format annehmen, Fahrt gewinnen und Fortschritte machen. Eine zentrale Rolle haben dabei die Berichterstatter und Moderatoren. Die große Frage ist natürlich, wohin die Reise geht.

Ob Anliegen, die nicht nur auf den ersten Blick nichts mit dem Thema Familie zu tun haben, weiter eine Rolle spielen, ist abzuwarten. So hatte etwa der kanadische Erzbischof Paul-André Durocher eine Debatte über ein Frauendiakonat gefordert. Doch damit es neben bunter „Popcorn”, so schmackhaft die sein mögen, auch ein nahrhaftes Menü zur Stärkung der Familie gibt, hat der Papst bereits am zweiten und dritten Arbeitstag mehrfach interveniert.

Franziskus unternahm den ungewöhnlichen Schritt einer Intervention vor den Synodenvätern. Darin betonte er noch einmal: Auf der Speisekarte der Synode stünden nur die Relatio Finalis (das Schlussdokument) und die zwei Reden, die er, Franziskus, selber hielt zum Auftakt und Abschluss der ersten Synode im Jahr 2014. Damit wies Franziskus nicht nur exotische Forderungen in ihre Schranken. Wie der Vatikanist Edward Pentin berichtet, wurde damit mehreren Quellen zufolge auch Versuche einiger Synodenväter unterbunden, aus der vielbeachteten Auftaktrede des ungarischen Kardinals Peter Erdö eine offizielle Diskussionsgrundlage der Synode zu machen. Erdö hatte darin die Lehre der Kirche noch einmal griffig zusammen gefasst, was allerdings wenig Spielraum für Änderungen gelassen hätte, wie sie „progressive” Kräfte fordern.

In der Generalaudienz am Mittwoch wiederum betonte der Papst vor dem voll besetzten Petersplatz noch einmal, warum die Synode „über die Berufung und Mission der Familie in Kirche und Welt von heute” gehe: Weil die Familie von der zeitgenössischen Kultur und ihrer Entmenschlichung bedroht werde. Dabei ging Franziskus mit einer Schärfe und Deutlichkeit mit der modernen Gesellschaft ins Gericht, die manche ebenfalls überraschte. Die zeitgenössische Kultur und Politik schade den Familien, sagte Franziskus. Doch Familien wiederum könnten und sollten sowohl diese Welt von heute als auch die Kirche durch ihr Vorbild ändern: Die Welt wie die Kirche müssen von der Familie lernen – und die Kirche sei schließlich selber eine Familie: „die Familie Gottes”.  

Die Unübersichtlichkeit oder gar das Chaos, das einige Beobachter schon heraufziehen sahen, soll mit den klaren Ansagen des Heiligen Vaters in produktive Beratungen münden: Die Moderatoren und Relatoren der 13 kleinen Gruppen wurden nun gewählt, welche die „Circuli minores” moderieren sollen, und aus ihnen berichten. Die Relatoren sind nicht die einzigen Berichterstatter: Bei der täglichen Pressekonferenz gibt es weitere, die aus den fünf verschiedenen Sprachen der Gruppen eine Zusammenfassung liefern sollen. Für die deutsche ist damit der Jesuitenpater Bernd Hagenkord beauftragt.

Wie mehrere Beobachter schreiben, wurde die Gruppe der Moderatoren etwa zur Hälfte aus den Reihen der Bischöfe gewählt, die als konservativ bezeichnet werden, darunter die profilierten Kardinäle George Pell aus Australien und Robert Sarah aus Guinea. Die andere Hälfte besteht aus nicht wenigert profilierten „Progressisten” wie den Kardinälen Oscar Rodriguez Maradiaga aus Honduras und Vincent Nichols aus dem Vereinigten Königreich. 

Eine Zusammenfassung der deutschsprachigen Gruppe lesen Sie hier.

Dieses Bemühen um Ausgeglichenheit ist einigen Kritikern zufolge auffällig in einer Synode, in der Papst Franziskus nicht nur konservative Kritiker der ersten Synode entfernt habe – allen voran Kardinal Raymond Burke –, sondern auch die 12-köpfige Redaktion des Abschlussberichtes zu großer Mehrheit mit Köpfen besetzt, die als „progressiv” gelten, und als Befürworter der Forderungen von Kardinal Walter Kasper.

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