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Erstkommunion für irakische Flüchtlingskinder

Flüchtlingskinder bei der Erstkommunion im Flüchtlingslager, 27. Mai 2016

Am gestrigen Freitag haben Flüchtlingskinder in einem Lager in der Stadt Erbil zum ersten Mal die heilige Kommunion empfangen.

Über die Hälfte der rund 5,500 Menschen im Lager "Aishty 2" sind Kinder. Von ihnen feiern 470 junge Christen, in drei Gruppen unterteilt, erhalten in den kommenden Wochen ihre Erstkommunion. Vergangenes Jahr waren es noch 400. Die erste der drei Gruppen war gestern, am Freitag 27. Mai, an der Reihe. Kommenden Freitag, 3. Juni, folgen ihnen etwa 145 Kinder, und am 10. Juni schließlich empfangen 150 weitere zum ersten Mal den Leib des Herrn.

Alle Kinder gehören dem syrisch-katholischen Ritus an, und die meisten sind aus der Stadt Karakosch, der ehemaligen Hauptstadt der Christen Kurdistans im Irak und Sitz ihrer Diözese, nachdem diese zuvor aus Mossul dorthin verlegt worden war. Am 6. August 2014 wurde es von Kämpfern des Islamischen Staates erobert; in jener Nacht flohen viele Christen aus ihrer Heimat vor dem Anmarsch der radikalen Muslime.

Die Messe am Freitag wurde vom syrisch-katholischen Erzbischof von Mossul gefeiert, Yohanno Petros Moshe. Als Kirche dient im Flüchtlingslager ein großer Fertigbau. Hier ist Platz für 800 Gläubige. Angefangen hat das Gotteshaus als ein kleines Zelt, das den ersten Christen im Flüchtlingslager angeboten wurde, als diese um einen Gebetsort baten.

Heute ist der Fertigbau die Pfarrkirche des Aishty Flüchtlingslagers, dem größten seiner Art in Erbil, das in drei kleinere Lager unterteilt ist: Aishty 1, 2 und 3.

Die chaldäischen Christen Erbils haben ihre katholischen Geschwister aufgenommen und ermöglicht, ihren Glauben zu leben. Dass 500 Kinder in diesen Tagen der Verfolgung und des Völkermords ihre Erstkommunion feiern können, ist ein Zeichen der Hoffnung für das Christentum im Nahen Osten.

Ein weiteres Zeichen war die Weihe von vier Diakonen im März, die ebenfalls im Flüchtlingslager stattfand. Die Seelsorger arbeiten nun rund um die Uhr für die Flüchtlinge, und sollen in wenigen Monaten zu Priestern geweiht werden.

Drei der Diakone, zusammen mit den dominikanischen Schwestern der heiligen Katharina von Siena – welche das Rückgrat der vertriebenen Christen von Erbil bilden – sind verantwortlich für die Katechese und Ausbildung der Kinder in der Heiligen Schrift und Liturgie.

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