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Papst Franziskus erinnert sich an jugendliche Nächte in eucharistischer Anbetung

Papst Franziskus mit dem Allerheiligsten Altarsakrament zur Feier von Fronleichnam im Petersdom am 14. Juni 2020.

In einem Brief an eine spanische Wochenzeitung hat sich Papst Franziskus "mit Ergriffenheit" an seine Zeit in der Anbetung in der Basilika des Allerheiligsten Sakramentes in Buenos Aires erinnert.

Als junger Mann von 17 und 18 Jahren fuhr Jorge Bergoglio mit dem Bus von seinem Haus im Flores-Viertel zur Basilika im Zentrum von Buenos Aires zur eucharistischen Anbetung.

An Samstagabenden in den Jahren 1954 und 1955 ging der zukünftige Papst Franziskus mit seinem Bruder Oscar und einem Nachbarn zur Basilika, um die Predigt von Pater José Ramón Aristi zu hören.

In seinem Brief an "Alfa y Omega", sagte Papst Franziskus: "Die Anbetung begann gegen neun Uhr abends, nach der Predigt von Pater Aristi."

Der Papst schrieb den Brief, nachdem er eine Kopie eines Fotos des Registers erhalten hatte, in dem die Namen der Anbeter in der Basilika des Allerheiligsten Sakramentes eingetragen waren.

Auf dem Foto sind auf Seite 84 des Registers die Namen von Jorge Mario Bergoglio und Oscar Bergoglio zu sehen.

"Ich war bewegt von der Fotokopie des Buches über die nächtliche Anbetung", sagte der Papst in dem handgeschriebenen Brief.

Er erklärte, dass diejenigen, die zur Anbetung dort waren, sich vor dem Allerheiligsten Sakrament abwechselten, während andere auf Feldbetten in einem Raum schliefen, der mit der Kirche verbunden war. Sie weckten sich gegenseitig für ihre Runde in der Anbetung, indem sie "venite adoremus" sagten, die lateinische Phrase für "komm, lass uns anbeten".

Papst Franziskus hat schon früher seine enge Verbindung zu Pater Aristi, einem Sakramentenpriester, erwähnt, der viele Jahre lang sein Beichtvater war.

Im Jahr 2014 erklärte der Papst vor Priestern in Rom, dass "Aristi ein berühmter Beichtvater in Buenos Aires war. Fast der gesamte Klerus beichtete bei ihm. Er war ein Provinzial seines Ordens, ein Professor ... aber immer ein Beichtvater, und es gab immer eine Schlange vor der Kirche des Allerheiligsten Sakraments."

Aristi starb 1996, als Papst Franziskus noch Weihbischof und Generalvikar von Buenos Aires war. Vor Aristis Beerdigung besuchte Bischof Bergoglio seinen Leichnam in der Krypta der Basilika.

Papst Franziskus erzählte, dass er bei diesem Besuch, während er die Blumen am Sarg des Priesters arrangierte, einen plötzlichen Zwang verspürte und schnell das kleine Kreuz am Rosenkranz von Pater Aristi abzog und es in seine Tasche steckte.

"In diesem Moment schaute ich ihn an und sagte zu ihm: 'Gib mir die Hälfte deiner Barmherzigkeit'", erinnert sich Franziskus.

Er sagte, er trage das Kreuz immer noch mit sich als Papst. "Immer, wenn ich einen schlechten Gedanken über jemanden habe, lege ich meine Hand hierher. Und ich spüre die Gnade! Ich spüre, wie sie mir gut tut. Das Beispiel eines barmherzigen Priesters, eines Priesters, der nahe ist, wenn es Leid gibt, tut so viel Gutes...", sagte er.

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