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"Der Nahe Osten braucht Frieden!" – Zentralrat der Juden und Bischofskonferenz

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster (li.), und der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing von Limburg, beim Treffen am 12. Mai 2021 in Frankfurt am Main.
Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland
Bischof Georg Bätzing (Limburg) ist seit 2020 Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz (DBK).
Treffen von Josef Schuster und Bischof Georg Bätzing (li.) in Frankfurt am Main am 12. Mai 2021.

Der Vorsitzende der feutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sind heute erstmals zu einem Gedankenaustausch zusammengekommen. Dabei sprachen sie vor allem über die Gewalteskalation im Nahen Osten, aktuelle Herausforderungen in der Corona-Pandemie und den wachsenden Antisemitismus. Das teilte die Bischofskonferenz am 12. Mai mit.

Schuster und Bischof Bätzing zeigten sich angesichts der neuen Gewalteskalation im Nahen Osten sehr besorgt. „Die vom Gaza-Streifen ausgegangene Aggression gegen Israel ist inakzeptabel. Aber nur gemeinsam können Auswege aus dem jahrzehntelangen Konflikt gefunden werden. Wir hoffen, dass die Gewalt rasch ein Ende findet. Der Nahe Osten braucht Frieden!“ 

Bischof Bätzing zeigte sich erschüttert über die nächtlichen Angriffe auf Synagogen in Deutschland und die Verbrennung von israelischen Fahnen. „Diese Form des Protestes verurteile ich auf das Schärfste. Es darf nicht zugelassen werden, dass ein politischer Konflikt mit religiösem Fanatismus verbunden und aufgeladen wird. Angriffe auf Synagogen sind purer Antisemitismus, der mit nichts zu rechtfertigen ist.“ 

Mit Blick auf die Corona-Pandemie erklärten Schuster und Bischof Bätzing: „Der Erhalt des Lebens ist in unseren Religionen ein hohes Gut. Daher halten wir Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung der Pandemie für sinnvoll und notwendig. In unseren Gemeinden erleben wir seit dem ersten Lockdown vor etwa einem Jahr eine große Solidarität und Fürsorge, gerade für die Risikogruppen. Wir sollten in unserem Verhalten weiterhin Vorbilder sein im Kampf gegen die Pandemie.“

Schuster verwies darauf, dass die Corona-Krise die Verbreitung von antisemitischen Verschwörungsmythen verstärke. „Antisemitismus ist unter den Corona-Leugnern das verbindende Element. Es ist zu befürchten, dass dieses Phänomen mit dem Ende der Pandemie nicht verschwindet. Dieser Antisemitismus muss konsequent und nachhaltig bekämpft werden.“ 

Bischof Bätzing ergänzte: „Die Bekämpfung des Antisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Hier spielt auch die kirchliche Bildungsarbeit eine wichtige Rolle. Im Religionsunterricht, in den Katholischen Schulen und in der Erwachsenenbildung sollte noch stärker über das Judentum, die christlich-jüdischen Beziehungen und den Antisemitismus aufgeklärt werden.“

Abschließend verwies Bischof Bätzing auf den morgen beginnenden Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt. „Ich hoffe, dass vom Kirchentag kräftige Impulse nicht nur für die Ökumene der Christen, sondern auch für das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen oder auch ohne religiöse Beheimatung ausgehen.“

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