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Deutscher Bischof fordert sichere Zugangswege für Flüchtlinge und Migranten

Ein Boot mit Migranten auf dem Weg nach Europa.

Der Sprecher der deutschen Bischöfe in Migrationsfragen fordert sichere Zugangswege für Flüchtlinge und Migranten nach Deutschland.

Anlässlich des internationalen Weltflüchtlingstages der Vereinten Nationen am 20. Juni 2021 macht der kommissarische Vorsitzende der Migrationskommission der deutschen Bischofskonferenz, Weihbischof Dominicus Meier OSB  von Paderborn, auf die schwierige Situation für Migranten und Flüchtlinge in Pandemiezeiten aufmerksam. 

Das teilte die Bischofskonferenz am heutigen 18. Juni mit.

"Die Erfahrungen in der kirchlichen Flüchtlingshilfe zeigen, dass Migranten und Flüchtlinge in besonderer Weise von den Auswirkungen der Pandemie betroffen sind", so Meier.

Der Bischof erinnert daran, dass Migranten und Flüchtlinge in großen Aufnahmeeinrichtungen weltweit einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt seien. Zudem habe sich infolge der Pandemie die soziale Lage in vielen Herkunftsländern und Erstaufnahmestaaten weiter zugespitzt. Hinzu kämen Belastungen aufgrund von Reisebeschränkungen: "In der Coronavirus-Krise wurden die Zugangswege nach Deutschland und Europa stark eingeschränkt".

Es gehe nun darum, rasch wieder sichere Zugangswege zu eröffnen, so der Bischof in einer Pressemitteilung der Bischofskonferenz am heutigen Freitag.

Als weiteres Handlungsfeld nennt Weihbischof Meier die Integration. Die Pandemie habe Migranten und Flüchtlingen zusätzliche Steine in den Weg zu gesellschaftlicher Teilhabe gelegt. Die Herausforderungen in den Bereichen Sprache, Bildung, Arbeit und soziales Miteinander müssten dringend angegangen werden. "In Zeiten der globalen Pandemie ist die Unterstützung von Flüchtlingen wichtiger denn je", so Weihbischof Meier.

In diesem Zusammenhang betont der kommissarische Vorsitzende der Migrationskommission auch die Bedeutung der kirchlichen Flüchtlingsarbeit: "Das Engagement der Diözesen, der kirchlichen Wohlfahrtsverbände und Hilfswerke ist gerade in Krisenzeiten von unschätzbarem Wert."

An den heute veröffentlichten Zahlen zur katholischen Flüchtlingshilfe im Jahr 2020 lasse sich eine starke Kontinuität der Solidarität mit Migranten und Flüchtlingen ablesen.

"Bestärkt wissen wir uns dabei durch Papst Franziskus, der uns dazu aufruft, uns ‚auf den Weg zu einem immer größeren Wir zu begeben und die Menschheitsfamilie wieder neu zusammenzubringen‘. Das Ziel ist eine Gesellschaft, in der ‚niemand außen vor bleibt‘", so Meier mit Verweis auf die Botschaft des Papstes zum 107. Welttag des Migranten und Flüchtlings.

Die 27 deutschen Bistümer sowie kirchlichen Hilfswerke haben nach eigenen Angaben im Jahr 2020 rund 123,9 Millionen Euro für die Flüchtlingsarbeit im In- und Ausland ausgegeben. 

Zum Überblick: 86,1 Millionen Euro wurden für internationale Projekte und rund 37,8 Millionen für Aktivitäten im Inland verwendet.

Trotz Coronavirus-Pandemie waren auch im Jahr 2020 rund 34.700 Ehrenamtliche in der kirchlichen Flüchtlingshilfe tätig, so die Bischofskonferenz.

Die Zahl der Hauptamtlichen lag bei etwa 4.400 Personen.

Kirchliche Mitarbeiter helfen Migranten und Flüchtlingen in Deutschland in verschiedenen Lebenslagen. Insgesamt erreichte so die katholische Flüchtlingshilfe nach eigenen Angaben im Inland vergangenes Jahr mindestens 154.000 Migranten und Flüchtlinge.

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