Vietnam: Polizei unterbricht Heilige Messe, verprügelt Katholiken

Rom, 21 Juni, 2016 / 11:21 AM

Eine Einsatzgruppe von rund 30 Polizisten ist gewaltsam in ein Haus eingebrochen und hat rund 70 vietnamesische Katholiken verprügelt, die dort die Heilige Messe feierten.

Der Vorfall ereignete sich bereits am 12. Juni in der Stadt Muong Khoung, im Nordosten Vietnams. "Die Polizei lärmte, verlangte die Personalien der Gläubigen und zwang sie, das Haus zu verlassen" teilte eine Quelle UCAnews mit.

Die Quelle fügte hinzu, dass die Polizei auch "drei Personen verprügelte, die versuchten, die Aktion mit Handys zu filmen." Die Videoaufnahmen wurden von den Polizisten gelöscht. Sie verhafteten auch einen Assistenten und zwangen ihn, zu sagen, dass er öffentliche Unruhe stifte und zu versprechen, dass er nie wieder an einer Heiligen Messe teilnehmen würde. Die Eucharistiefeier wurde von Pater Joseph Nguyen Van Than gefeiert.

Die gleiche Quelle erklärte, dass die Gläubigen bei den Behörden den Antrag auf Erlaubnis zum Bau einer Kirche gestellt hätten, aber mehrfach abgewiesen wurden.

Um die Messe feiern und zusammen beten zu können, treffen sich die Christen der Region in Häusern, die von einigen Gläubigen zur Verfügung gestellt werden – trotz allen Risikos, denn religiöse Aktivitäten werden von der kommunistischen Regierung als illegal betrachtet.

So wurde beispielsweise mitgeteilt, dass die Polizei auch am vergangenen 28. Mai eine Messe unterbrach, die in einem Haus gefeiert wurde.

Moung Khoung ist ein Missionsgebiet in der Provinz Lao Cai.

Französische Missionare führten in dieser Provinz 1892 den Katholizismus ein und gründeten 1912 die Pfarrei von Lao Cai. Die religiösen Aktivitäten wurden ab 1954 eingeschränkt, nachdem die Kommunisten die französischen Kräfte besiegt hatten.  

Um ihren Glauben zu leben, haben die vietnamesischen Katholiken über Jahre hinweg die Heilige Messe über Radio Veritas Asia anhören müssen, das von den Philippinen überträgt.

In der Provinz Lao Cai gibt es Dutzende  ethnische Minderheiten. Es gibt drei Pfarreien und 25 "Unterpfarreien", sowie Missionsstationen mit drei Kirchen. Insgesamt leben dort 6.500 Katholiken.  

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