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Papst Franziskus drückt Betroffenen des Erdbebens in Haiti sein Mitgefühl aus

Papst Franziskus bei der Ansprache zum Angelus vom Fenster des Apostolischen Palastes des Vatikans.

Papst Franziskus hat nach dem schweren Erdbeben, bei dem mindestens 304 Menschen ums Leben kamen, zur internationalen Solidarität aufgerufen, um das Leid in Haiti zu lindern.

"In den letzten Stunden hat sich in Haiti ein starkes Erdbeben ereignet, das zahlreiche Todesopfer, Verletzte und große materielle Schäden verursacht hat. Ich möchte meine Verbundenheit mit den lieben Menschen ausdrücken, die von dem Erdbeben schwer getroffen wurden", sagte Papst Franziskus am 15. August.

"Während ich mein Gebet für die Opfer zum Herrn erhebe, richte ich ein Wort der Ermutigung an die Überlebenden und wünsche mir, dass die internationale Gemeinschaft ein gemeinsames Interesse an ihnen hat. Möge die Solidarität aller die Folgen der Tragödie lindern".

Am Ende seines sonntäglichen Angelus-Gebetes betete der Papst von einem Fenster mit Blick auf den Petersplatz für die Menschen in Haiti. Er bat die unten versammelte Menge, gemeinsam ein Ave Maria an die Muttergottes von Haiti zu richten.

Das Erdbeben der Stärke 7,2 erschütterte Haiti am Morgen des 14. August etwa 144 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince. Nach Angaben der haitianischen Zivilbehörden wurden mehr als 1.800 Menschen durch das Erdbeben verletzt, und noch mehr werden zur Stunde weiter vermisst.

Hunderte Häuser und sieben Kirchen wurden ebenfalls zerstört. 

In einem Exklusivinterview mit ACI Prensa, der spanischen Partneragentur von CNA Deutsch, erklärte Akim Kikonda vom Hilfswerk CRS dass Kardinal Langlois, Bischof von Les Cayes und Vorsitzender der haitianischen Bischofskonferenz, verletzt wurde. Sein Leben sei aber "nicht in Gefahr", so der Hilfswerk-Leiter.

"CRS sprach mit Mitarbeitern des Bischofshauses in Le Cayes, die berichteten, dass das Haus schwer beschädigt wurde. Leider gab es drei Todesopfer im Bischofshaus in Le Cayes, darunter ein Priester und zwei Mitarbeiter", so der Kikonda.

Kikonda berichtete weiter: "Die CRS-Mitarbeiter sind in Sicherheit, aber leider ist die Frau eines unserer Mitarbeiter bei dem Vorfall ums Leben gekommen und ihr Baby wurde schwer verletzt."

Das Erdbeben ereignete sich gegen 8:30 Uhr morgens Ortszeit. Messungen des US Geological Survey zufolge lag das Epizentrum 12 Kilometer nordöstlich von Saint-Louis du Sud.

In einer Nachricht auf Twitter erklärte der haitianische Premierminister Ariel Henry, die Lage auf der Insel sei "dramatisch" und das Beben habe in mehreren Departements des Landes "mehrere Verluste an Menschenleben und Sachwerten" verursacht.

Henry rief "alle Haitianer zu Solidarität und Engagement" auf, um "diese dramatische Situation zu bewältigen, die wir derzeit erleben".

CRS-Direktor Kikonda berichtete, dass Le Cayes das am stärksten vom Erdbeben betroffene Gebiet sei, in dem "erhebliche Schäden an Gebäuden, von denen viele eingestürzt sind", zu verzeichnen seien.

Die katholische Hilfsorganisation warnte auch davor, dass das öffentliche Krankenhaus aufgrund der vielen Verletzten überlastet sei. Ärzte würden viele Patienten unbehandelt wieder wegschicken.

"Unsere Partnerorganisationen vor Ort führen derzeit eine Bewertung der Auswirkungen des Erdbebens durch. Wir gehen davon aus, dass die Bevölkerung viel Hilfe in Form von Notunterkünften und medizinischer Notversorgung benötigen wird. Sobald wir eine vollständige Bewertung der Schäden, Verletzungen und Todesfälle haben, werden wir in den am stärksten betroffenen Gebieten Soforthilfe leisten, insbesondere für die ärmsten und schwächsten Menschen", sagte er.

Die Insel wurde im Jahr 2010 von einem Erdbeben erschüttert, bei dem über 220.000 Menschen starben. 

(Die Geschichte geht unten weiter)

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