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Abschied von einem großen Mariologen: German Rovira ist tot

Trauerkerzen

Der große, aber weithin im Stillen wirkende Theologe und Mariologe German Rovira verstarb am 9. Januar 2022 im Alter von neunzig Jahren.

Geboren wurde Dr. Rovira am 25. April 1931 in Lleida in Spanien — der Stadt, in der sein Vater Oberbürgermeister war. Zu Beginn des Spanischen Bürgerkriegs wurde dieser als bekennender Katholik von den Kommunisten ermordet. Unmittelbar vor seiner Erschießung vergab er seinen Henkern und gab mit dem Anrufen des Namens Jesu sein Leben hin. Sein Seligsprechungsprozess wurde gemeinsam mit dem weiterer Märtyrer eingeleitet.

Gemeinsam mit zwei Brüdern und einer Adoptivschwester wuchs German Rovira in diesen schweren Zeiten der Verfolgung auf. Nach dem Schulabschluss besuchte er die Militärakademie und diente danach drei Jahre als Oberleutnant.

German trat mit 19 Jahren dem Opus Dei bei. Josemaria Escriva ist für ihn einer der Menschen, die ihn zeitlebens am stärksten geprägt haben. Besonders beeindruckte ihn der hohe Anspruch Escrivas, dass für jeden Christen die Heiligkeit der Sinn des Lebens sein sollte und alles, was man tut, aus der innigen Verbindung mit Gott geschehen soll.

Rovira entschied sich, Priester zu werden. Er studierte Philosophie und Theologie in Saragossa, Toledo, Barcelona und Rom. Schon nach seiner Promotion im Jahr 1957 hielt er Vorlesungen.

Am 9. August 1958 war German Rovira in Madrid zum Priester geweiht worden. Danach wirkte er als Priester und als Professor für Spanisch in Wien und Graz. 1961 kam er nach Deutschland, wo er unter anderem als Studentenpfarrer und Realschullehrer in Homburg, Köln, Essen, Gelsenkirchen wirkte. Ihm oblag es zusammen mit anderen Mitgliedern des Opus Dei, den Geist dieser katholischen Vereinigung auch in die Länder deutscher Sprache zu tragen.

Im Marienwallfahrtsort Kevelaer gehörte er zu den Gründern  des Internationalen Mariologischen Arbeitskreis (IMAK). Hierzu hat er eine Bibliothek aufgebaut, die besonders auf wissenschaftliche und spirituelle Bücher über die Gottesmutter spezialisiert ist. 

Über viele Jahre hat er die jährlichen theologischen IMAK-Tagungen organisiert und etwa 20 Jahre Wallfahrten nach Spanien, Italien und ins Hl. Land organisiert und durchgeführt. Ebenfalls hielt er monatliche Einkehrtage in Kevelaer. Auch wissenschaftlich hat er sich einen Namen gemacht durch viele Publikationen, besonders über die Gottesmutter (Mariologisches) und den Heiligen Josef (Josefsstudien).

Der frühere und inzwischen verstorbene Wallfahrtsrektor von Kevelaer betonte anlässlich des 60-jährigen Priesterjubiläums von Dr. German Rovira: „Kevelaer weiß gar nicht, was es Dr. Rovira zu verdanken hat. Ohne ihn hätte ich 1987 nicht den Mariologischen Weltkongress nach Kevelaer bringen können und ohne diesen Weltkongress hätte ich gewiss nicht Papst Johannes Paul II. oder Mutter Teresa in Kevelaer begrüßen können.“

Rovira lebte zuletzt in Köln, wo er am Fest der Taufe des Herrn, am 9. Januar 2022 von Gott in die ewige Heimat abgerufen wurde.

Eine erste Fassung des Nachrufs meldete, Dr. Rovira sei am Fest der Hl. Familie verstorben. Es war das Fest der Taufe des Herrn. Korrigiert am 18. Januar 2022. 

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